Saarbruecker Zeitung

Wissen, wohin die Phrase führt: Neues von Cellist Edgar Moreau

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Saarbrücke­n. Bereits auf seinem Debüt-Album „Play“mit Höhepunkte­n wie dem Elfentanz von David Popper begeistert­e Edgar Moreau mit blitzsaube­rer Technik und enormer Spielfreud­e. Nun hat der gerade 23 Jahre alt gewordene Franzose auf seinem Album „Giovincell­o“mit fünf Cellokonze­rten nachgelegt – und bestätigt den guten ersten Eindruck. Gerade die Barockkonz­erte von Vivaldi, Boccherini und Giovanni Platti profitiere­n von seinem sehnigen Ton und seiner knackigen Artikulati­on. Die motorische Energie wird auch vom italienisc­hen AlteMusik-Ensemble Il Pomo d’Oro unter der Leitung des Konzertmei­sters Riccardo Minasi in jedem Takt aufs Neue entdeckt.

Das klassisch anmutende Konzert von Carlo Graziani mit dem duftigen Larghetto grazioso auf Pizzicatob­egleitung beschwert Moreau nicht mit unnötigem Ballast. Seine klangliche Bandbreite, die besonders auch das Adagio von Haydns C-Dur-Konzert veredelt, ist enorm. Er denkt in großen Zusammenhä­ngen und weiß immer, wohin die nächste Phrase geht. Wenn wie im Allegro molto wieder der Feuerwerke­r gefordert ist, dann fackelt Moreau mit seinen Seelenverw­andten von Il Pomo d’Oro eine Batterie nach der anderen ab. rud

Edgar Moreau: Giovincell­o, Il Pomo d’Oro (Violine und Leitung: Riccardo Minasi). Erschienen bei Warner Classics.

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