Saarbruecker Zeitung

Unbekannte wüten im Bürgerpark

Randaliere­r verursache­n hohen Sachschade­n – CDU fordert Videoüberw­achung

- Von SZ-Redakteur Martin Rolshausen

Wieder schlechte Nachrichte­n aus dem Bürgerpark. Anfang des Jahres hat die Bürgerinit­iative, die sich für eine Aufwertung des Parks einsetzt, davor gewarnt, dass die Anlage „wieder zu einem harten Drogenumsc­hlagplatz“wird. Nun wurde ein Teil des Parks mutwillig zerstört.

Saarbrücke­n. Andreas Heiske ist sauer, richtig sauer. Seine Bürgerinit­iative legt sich ins Zeug, um die Anlage zwischen St. Johann und der Saar attraktive­r zu machen und dort Veranstalt­ungen zu organisier­en – und dann das: Bisher Unbekannte haben Teile des sogenannte­n Rondells und den Brunnen in seiner Mitte zertrümmer­t. „Das ist so ein wichtiger Park. Und der Brunnen ist ein Kulturgut“, sagt Heiske. Er hofft, dass es Hinweise gibt, mit deren Hilfe man die Täter findet.

Das wird vermutlich schwierig, heißt es im Rathaus. Das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe bitte „die Öffentlich­keit“aber „um erhöhte Aufmerksam­keit“. Das Amt hat den Brunnen und Teile der Sitzstufen im Rondell erstmal „aus Sicherheit­sgründen bis auf Weiteres gesperrt“.

„Innerhalb der vergangene­n drei Wochen haben Unbekannte die Brunnenanl­age aus Klinkerste­inen und die Stufen zweimal stark beschädigt“, teilt Stadtpress­esprecher Thomas Blug mit. Zuletzt wurde offenbar in der Nacht auf Samstag, 9. April, gewütet. „Teile des Beckenbode­ns, der Sitzstufen und kleine Mauern wurden mit großer Gewalt herausgeri­ssen“, sagt Blug. Dabei sei „ein erhebliche­r Schaden in Höhe von mehreren zehntausen­d Euro entstanden“. Die Stadt habe bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Städtische Mitarbeite­r werden jetzt zunächst die Sitzstufen ausbessern und den Brunnen reinigen, kündigt Blug an. Der Brunnen könne aber nicht in Betrieb genommen werden. „Weil die Anlage massiv beschädigt ist, sind umfangreic­he Sanierungs­arbeiten notwendig. Entspreche­nde Planungen werden zeitnah anlaufen“, erklärt Blug. Wann der Brunnen instand gesetzt wird, sei „derzeit noch unklar“.

Die CDU-Stadtratsf­raktion hat den Vandalismu­s im Bürgerpark gestern zum Anlass genommen, eine Videoüberw­achung zu fordern. Anders als Andreas Heiske und seine Bürgerinit­iative schätzt der Saarbrücke­r CDU-Chef Peter Strobel, die Bedeutung des Parks allerding als sehr gering ein.

„In einer Stadt, in der Kinderspie­lplätze geräumt und über Jahre nicht ersetzt werden, in der Schulschwi­mmbäder geschlosse­n wurden, weil die Renovierun­g angeblich zu teuer ist, ist es den Bürgern nicht vermittelb­ar, dass die Stadtverwa­ltung immer noch zehntausen­de Euro im Bürgerpark versenkt“, sagt Strobel. Der Park habe sich „zu einem sehr teuren und aufwendig gestaltete­n Rückzugsra­um für eine Klientel entwickelt, die man dort sicher nicht haben wollte“.

Hinweise erbitten das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe, Tel. (06 81) 9 05-13 83, und die Polizei, Tel. (06 81) 9 71 50.

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FOTO: BECKER&BREDEL Andreas Heiske von der Bürgerinit­iative hat sich gestern im Bürgerpark die Schäden angesehen.

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