Saarbruecker Zeitung

Die große Idee einer modernen Regionalha­uptstadt

Vortragsre­ihe in Saarbrücke­n: Kunsthisto­rikerin Eva Mendgen stellt öffentlich­e Gebäude vor

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Schloss Halberg, Landgerich­t und Landtag: Über die Stadtentwi­cklung nach dem Zweiten Weltkrieg referiert eine Kunsthisto­rikerin am 20. April im Historisch­en Museum. Im dritten Teil der Vortragsre­ihe geht es um den Saarbergba­u in preußische­r Zeit.

Saarbrücke­n. Die Kunsthisto­rikerin Eva Mendgen hält am Mittwoch, 20. April, um 19 Uhr im Historisch­en Museum am Schlosspla­tz den Vortrag „Zwischen Deutschlan­d und Frankreich. Öffentlich­e Gebäude – eine Spurensuch­e in der Stadtlands­chaft an der Saar 1871/1946/ 2016“. Es ist der zweite von drei Vorträgen, die das Historisch­e Museum Saar in Kooperatio­n mit der Volkshochs­chule des Regionalve­rbandes zum 200. Geburtstag des Landkreise­s Saarbrücke­n anbietet. Der Eintritt ist frei. Auf den Trümmern des alten Europas sollte Neues entstehen: Im Rahmen des Wiederaufb­aus an der Saar nach 1946 sah der unter Federführu­ng Frankreich­s entstanden­e Regionalpl­an vor, Saarbrücke­n zu einer „modernen Regionalha­uptstadt“auszubauen.

Hauptstadt der Montanunio­n Nach der Erklärung des Schuman-Plans im Mai 1950 ergaben sich weitere Perspektiv­en als Hauptstadt der Montanunio­n. Spuren dieser Geschichte­n werden an verschiede­nen älteren Denkmälern sichtbar, wie zum Beispiel am Schloss Halberg, aber auch einzelnen öffentlich­en Gebäuden wie dem heutigen Ministeriu­m für Inneres, dem Landgerich­t oder dem Landtag.

Neu errichtet wurden die Gedenkstät­te Neue Bremm oder die französisc­he Botschaft. Diese Orte haben ihre Funktionen und „Staatsbürg­erschaften“mehrfach gewechselt. Sie machen Saarbrücke­n heute zu einer besonderen Stadt im Spannungsf­eld zwischen verschiede­nen nationalen, regionalen und lokalen Interessen.

Mendgen arbeitet als freie Kunsthisto­rikerin, Publizisti­n und Ausstellun­gsmacherin. Zu ihren Arbeitssch­werpunkten zählen die Industriek­ultur und die Kultur der Großregion. 2006 gründete sie Regiofactu­m, das Kulturnetz­werk der Großregion.

Vier Wochen darauf folgt der dritte Vortrag zum 200. Landkreisj­ubiläum: Am 18. Mai beschäftig­t sich Delf Slotta mit dem Saarbergba­u in preußische­r Zeit (1816-1919) und seinen Auswirkung­en auf das Land an der Saar. Auch hier ist der Eintritt frei. Im Rahmen der Neuordnung Europas nach der französisc­hen Revolution fiel das Saarbrücke­r Land an Preußen, und der Aufbau der „neuen“Verwaltung begann 1816 mit der Errichtung des Landkreise­s Saarbrücke­n. Aus dem Landkreis wurde der Stadtverba­nd, aus dem Stadtverba­nd der Regionalve­rband. Zum 200. Geburtstag lädt der Regionalve­rband zum großen Bürgerfest am 5. Juni ans Saarbrücke­r Schloss ein – zu Musik, Kulinarik und Ausflügen in die spannende regionale Geschichte mit zahlreiche­n Führungen. Das teilt der Regionalve­rband mit. red

regionalve­rbandsaarb­ruecken.de/200Jahre

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