Wird Luz der neue Sportdirektor?
Milan Sasic steht beim 1. FC Saarbrücken auf der Kippe – Präsident bittet um Geduld
Sollte Milan Sasic den FußballRegionalligisten 1. FC Saarbrücken verlassen müssen, könnte womöglich Stürmer Felix Luz sein Nachfolger werden. Das Gerücht, dass er Sportdirektor wird, hält sich hartnäckig.
Saarbrücken. Viele Fans des 1. FC Saarbrücken sind sich einig: Der Geschäftsführer Sport, Milan Sasic, muss weg – besser heute als morgen. Wer Nachfolger wird, ist ihnen zunächst egal. Nach SZ-Informationen soll Noch-Mittelstürmer Felix Luz ein heißer Kandidat auf den Posten sein. Doch der dementierte artig. „Es gab im Winter ja schon einmal ein Gerücht, ich solle Teammannager werden. Damals haben mich sogar schon einige Berater angerufen und mir Spieler angeboten“, sagt Luz. „Das ehrt mich alles, aber bisher gab es noch kein Gespräch darüber.“
15 Jahre als Profi im Geschäft
Ein absoluter Novize auf dem wichtigen Platz des sportlichen Leiters? Nach der Beförderung von Trainer-Neuling Fuat Kilic zum Cheftrainer 2014 scheint beim FCS auch das nicht unmöglich. Zumal: So grün ist der 34-jährige Luz nicht. Seit 15 Jahren ist er Fußball-Profi. Davor hat er eine Lehre zum Bankkaufmann erfolgreich abgeschlossen. Und wie der Schwabe mit Geld umgeht, zeigt eine Anekdote am Rande: Das Gespräch mit der SZ wäre beinahe nicht zu Stande gekommen, weil Luz sein Mobiltelefon zur Reparatur geben musste. „Warum denn gleich wegwerfen? Man muss mit dem arbeiten, was man hat.“Luz hat die Trainer-B-Lizenz und ist Teilhaber an einer Kneipe in Stuttgart. „Aber als Wirt sehe ich mich nicht. Ich würde nach meiner Karriere gerne im Fußball bleiben“, sagt er.
Also doch Sportdirektor? „Ich weiß halt nicht, was vor meiner Zeit in Saarbrücken gelaufen ist. Darum kann ich die Kritik an Milan Sasic nicht ganz verstehen. Er hat eine Mannschaft zusammengestellt, die genug Qualität hatte, in die Relegation zu kommen. Über meinen verschossenen Elfmeter müssen wir da ja nicht reden (Anm. d. Red.: Luz traf im entscheidenden Elfmeterschießen in Würzburg nur den Pfosten, der FCS verpasste den Aufstieg)“, argumentiert Luz. „Dass es dieses Mal nicht so rund lief, hat verschiedene Gründe. Es hat einfach mit Falko Götz nicht gepasst, seine Vorstellung von Fußball umzusetzen. Auch wenn man ihm menschlich und vom Training keinen Vorwurf machen kann.“
Der Verein hält sich beim Thema „Geschäftsführer Sport“bedeckt. Denn egal welche Frage man dieser Tage an Präsident Ostermann richtet, die Antworten klingen immer sehr ähnlich. Diesmal so: „Ich werde mich im aktuellen Planungsstadium nicht an Personalspekulationen beteiligen. Entscheidungen können erst kommuniziert werden, wenn sie getroffen sind.“
Felix Luz, dessen Vertrag als Spieler zum Saisonende ausläuft, arbeitet bis dahin in der Reha: „Ich wollte eigentlich nicht als Schütze des letzten Tores im Ludwigspark in die Geschichte eingehen, da sollten noch ein paar Treffer folgen. Mein Sohn Luis ist im Kindergarten, und ich wollte eigentlich so lange spielen, bis er versteht, welchen Beruf der Papa hat.“Vielleicht muss Felix Luz bald das Berufsbild „Geschäftsführer Sport“erklären.
Am Samstag, 14 Uhr, muss der 1. FC Saarbrücken bei der SpVgg. Neckarelz antreten. Zum letzten Mal, denn der Verein hat seinen Rückzug aus der Regionalliga angekündigt. „Die Klasse ist für einen kleinen Verein wie Neckarelz eine Todesklasse. Die Diskrepanz zwischen Einnahmen und Ausgaben ist zu hoch“, sagte Präsident Thomas Ulmer der RheinNeckar-Zeitung. Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Steuerbehörden (unter anderem wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung) hätten nichts mit der Entscheidung zu tun.
„Man muss mit dem arbeiten, was man hat.“FCS-Stürmer Felix Luz