Töchter und Söhne des Jazz
Donnerstag bis Sonntag, Stadthalle St. Ingbert: 30. Internationales Jazzfestival mit Künstlern aus dem In- und Ausland
Nachdenkliche Lektüre ist am Donnerstag in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen angesagt. Dort liest der Autor Michael Nast aus seinem neuen Buch „Generation Beziehungsunfähig“. Er geht der Frage nach, warum Menschen sich gegenseitig als beziehungsunfähig bezeichnen, wie uns die Partnersuche verändert und warum viele auf den eigenen Vorteil bedacht sind. Rock aus Beirut bietet die Band Who Killed Bruce Lee. Am Freitag gastieren die Alternative Rocker erstmals im Kleinen Klub der Saarbrücker Garage. Sie konnten in ihrer Heimat mehrfach den Ruf einer energetischen Band mit viel Humor festigen. Visuelle Komik ist das Metier des Komiker-Duos Hortkind. Sie bieten verrückte Stand-up Comedy und gastieren mit ihrem Programm „Nackt und unplugged“auf dem Festival „Comedy im Frühling – Ein knallbunter Abend“. Das Kulturforum des Regionalverbandes Saarbrücken veranstaltet mit der Stadt Friedrichsthal, den Gemeinden Großrosseln, Quierschied und Riegelsberg erneut die viertägige Reihe ab Dienstag. Hintersinnige Popballaden erklingen am Mittwoch in der Saarbrücker Garage. Dort tritt die
mit einer Mischung aus Liedermacherbrauchtum und Comedy auf. Ihr Programm reicht von zotiger Stand-Up-Komik bis hin zur ernsten Ballade, und von Punkrock bis HipHop. Als Instrumente halten Wandergitarren her. Von seinen bescheidenen regionalen Anfängen hat sich das „Internationale Jazzfestival St. Ingbert“in den vergangenen 30 Jahren zu einem weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus bekannten Bestandteil des hiesigen Kulturlebens entwickelt. Im Programm der Konzertreihe sind inzwischen zahlreiche Künstler aus dem In- und Ausland zu finden, die nationales und internationales Ansehen genießen. Nach etlichen Altmeistern der Szene, die in der Geschichte des Festivals in St. Ingbet aufgetreten sind, steht die 30. Jubiläums-Ausgabe nun unter dem Titel „Töchter und Söhne des Jazz“. Vom 14. bis 17. April wird in der Stadthalle an vier Abenden gefeiert.
Die Eröffnungs der Jubiläums-Ausgabe am Donnerstag, 14. April, 20 Uhr, steht unter dem Motto „Gegenwart und Vergangenheit“. Das achtköpfige Jazzensemble Baden-Württemberg unter der Leitung von Thomas Siffling stellt sein neues Programm „The Doors – Without Words“vor, das der musikalischen Legende gewidmet ist. Für die Arrangements konnte übrigens der international renommierte Berliner Arrangeur Nicolai Thärichen gewonnen werden, der vor einigen Jahren mit seinem Tentett bei dem Internationalen Jazzfestival aufgetreten ist.
Dass musikalische Größen auch talentierte Kinder haben können, möchte danach die Sängerin China Moses. beweisen. Die Tochter von Dee Dee Brigdewater gilt inzwischen selbst als Star der jüngeren Szene. Sie möchte den Jazz „souliger“und den Soul „jazziger“machen. Das aktuelle Programm „Breaking Point“von Moses besteht erstmals größtenteils aus Eigenkompositionen und verbindet Einflüsse aus Gospel, Jazz, Soul und Rhythm’n’ Blues. Jazz und großes Kino verbindet der Freitag,
15. April. Ab 19 Uhr leitet das Jugend Jazz Orchester Saar zusammen mit dem polnischen Musiker Pjotr Wojtasik und seiner Band den Abend ein. Danach interpretiert der US-Gitarrist Howard Alden mit seinem Trio Stücke aus dem Woody-AllenFilm „Sweet And Lowdown“.
Das Werk über einen fiktiven JazzMusiker der 40erJahre wird im Anschluss des Konzertes gezeigt.
„Jazz de France“ lautet das Motto am Festivalsamstag, 16. April. Zum Auftakt erwartet die Besucher ab 20 Uhr mit Brady Winterstein und seinen Kollegen ein Trio, das sich ganz der ManoucheMusik in der Tradition von Django Reinhardt verschrieben hat. Der 21-Jährige Brady gilt als überaus talentierter Gitarrist. Mit Jacky Terrasson könne das Festival um 21.30 Uhr einen „der ganz großen Stars aus Frankreich begrüßen“, so die Veranstalter. Seine Konzerte in seiner Heimat seien stets ausverkauft. Mit seiner Improvisationslust, Lebensfreude und Spontaneität gelinge es dem Pianisten immer wieder, sein Publikum in den Bann zu ziehen. „Terrasson hat seine ganz eigene Interpretationsweise gefunden: subtil, basierend auf brillanter Technik und Ausdruck einer immer wieder beeindruckenden Dynamik und unerschöpflichen Kreativität“, steht für die FestivalMacher fest. Von Beginn seiner Karriere an habe er es als Herausforderung gesehen, Jazz-Standards neu zu arrangieren. Er sondiert
Lichtgestalt: China Moses und ihre Band Crazy Blues treten am Donnerstag gegen 21.30 Uhr auf. hier nicht nur neue Klänge, Grooves, Beats und Vibes, sondern präsentiert sich auch als Vokalist. Und zeigt verspielte Lust am Experiment, wenn er etwa Jazzballaden mit der Musik von Michael Jackson kombiniert.
Der „Abend mit Stars“bringe zum Abschluss des Festivals am Sonntag, 17. April, ab 18 Uhr, den renommiertesten Künstler nach St. Ingbert: Billy Cobham. Der Schlagzeuger hat auf vielen wegweisenden Aufnahmen gespielt und mit seiner Technik und Ausdruckskraft Generationen von Musiker geprägt. Zu seinen Weggefährten gehören unter anderem Größen wie James Brown, Miles Davis, Quincy Jones sowie Carlos Santana.
Cobam, der am 16. Mai seinen 72. Geburtstag feiert, war bereits vor zwei Jahren beim „28. Internationalen Jazzfestival St. Ingbert“zu Gast.
Weil die Resonanz des Publikums so groß und die Wünsche nach einem Wiedersehen so zahlreich gewesen seien, kehre der panamaisch-amerikanische Musiker nun zum Jubiläum zurück, so der Veranstalter.
In seinem aktuellen Programm „Terra del Fuego“möchte Cobham seine neuesten Ideen und Arrangements vorstellen. Seiner aktuellen, hochrangig und international besetzten Band gehören folgende Musiker an: Jean-Marie Ecay (Gitarre), Michael Mondesir (Bass), Steve Hamilton (Keyboard) sowie Camelia Ben Naceur (Keyboards).
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