Und in der Kantine gibt es Mittagsbrei
Zur SZ-Berichterstattung über die laufende Rentendebatte
Da wird manch ein über 65-Jähriger möglicherweise von einer Altenpflegerin am Morgen frisch gewindelt, und dann geht’s im behindertengerechten Auto auf die Arbeit. Die Arbeitgeber, die schon jetzt keine über 50-Jährigen mehr einstellen, werden per Gesetz dazu verpflichtet, Altenpflegekräfte möglichst mit Demenzerfahrung einzustellen, um die Alten am Arbeitsplatz adäquat zu betreuen. Dagegen werden sie sich wehren, unsere systemrelevanten Unternehmer. Die Folge: mehr Frühverrentungen mit 67 oder 68 Jahren, selbstverständlich mit kräftigem Abschlag. Für die, die sich keinen Zahnersatz leisten können, gibt’s in der Kantine den täglichen Mittagsbrei. Ja, wir werden immer älter, aber wie? So mancher verbringt seinen Lebensabend im Seniorenheim, und ich stelle mir vor, wie der alte Maurer zum Zweck der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ein Haus mit LegoBausteinen errichten muss. Heinz-Leo Laturell, Gersheim Sehr geehrter Herr Laturell,
manche Vorschläge kann man nur mit Hohn quittieren. Soll etwa ein schwer schuftender Dachdecker oder Maurer erst ab 70 Jahren volle Rente beziehen? Gewiss, viele Arbeitnehmer, die Bürojobs haben, sind auch mit 69 so fit, dass sie arbeiten können und wollen. Vielleicht müssen sie sogar. Denn die Rentenkasse wird klamm sein, wenn die Babyboomer in Ruhestand gehen. Vielen Menschen droht Altersarmut. Eine für alle tragfähige Lösung der Rentenfinanzierung ist nicht in Sicht. Jetzt rächt sich, dass die Koalition mit Mütterrente und Rente mit 63 die Kassen plündert. Ihr Volker Meyer zu Tittingdorf Rosemarie Simon, St. Ingbert