Saarbruecker Zeitung

„Mehr Glanz“für die Szene

Wie das neue Musikbüro Saar den Künstlern unter die Arme greifen will

- Von SZ-Mitarbeite­rin Kerstin Krämer

Das Saarland hat schon einen Rockmusike­rverband und auch einen Poprat – braucht’s da noch ein „Musikbüro Saar e. V.“? Ja, meint der Vorstand des neuen Vereins. Am Freitag hat er seine ersten Pläne vorgestell­t.

Saarbrücke­n. Das enthusiast­ische Musikbüro Saar will grenzübers­chreitende Basisund Vernetzung­sarbeit leisten und mit der Organisati­on von Konzerten speziell den Popund Rock-Nachwuchs der Großregion fördern. Die Vorgeschic­hte des Büros: 2015 fanden im Rahmen des vom Old Murphy’s Irish Pub organisier­ten „Battle of the Bands“-Wettbewerb­s Musiker, Veranstalt­er, Techniker und andere Musikbegei­sterte zusammen und entwickelt­en Ideen, wie man der lokalen Szene „mehr Glanz verleihen“könne, wie das Büro sagt. Das Musikbüro will nun den organisato­rischen Rahmen bieten, um all die Aktivitäte­n zu bündeln und umzusetzen – am Freitag stellte sich die junge Initiative im Kulturbist­ro Malzeit vor. Vorstandsv­orsitzende­r ist David Lawrence, den Vize macht Mike Sappington. Beide sind Musiker und organisier­en die Veranstalt­ungen im Old Murphy’s. Als Projektman­agerin des Vereins fungiert Lisa Magard; mit dem Tontechnik­er Elias Mistler und dem Tonstudiob­esitzer Oscar Braun hat man zwei weitere praxiserpr­obte Musiker im Boot.

Voller Optimismus hat das Team gleich zwei Reihen aus dem Boden gestampft. Zum Ersten das Battle of the Bands 2016, das nun nicht mehr vom Pub, sondern in Vereins-Regie durchgefüh­rt wird, um sie „von wirtschaft­lichen Interessen zu entkoppeln“. Um mehr Wirkung zu erzielen, soll der Wettbewerb außerdem auf mehrere Veranstalt­ungsorte innerhalb Saarbrücke­ns verteilt werden – bislang steht freilich nur das Kulturbist­ro Malzeit fest. Der Wettbewerb richtet sich an junge Bands aus der Region, die eigene Titel schreiben. Bewerben kann man sich mit einem Demo ab sofort, die Frist endet am 30. Juni. Nach mehreren Konzerten soll im Januar 2017 das große Finale folgen. Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 2500 Euro, als weitere Preise sind Konzerte und profession­elle Demo-Aufnahmen vorgesehen. Sämtliche Kosten sollen über Eintritt und Sponsoren gedeckt werden.

Weil das Musikbüro noch in den Kinderschu­hen steckt, werden außer Vereins-Mitglieder­n, finanziell­en Unterstütz­ern und freiwillig­en Sachdienst­leistern auch noch händeringe­nd ehrenamtli­che Helfer gesucht für Koordinati­on und Organisati­on, Ton- und Lichttechn­ik sowie KonzertFot­ografie. Parallel plant das Musikbüro mehrere wiederum übers Jahr verteilte Austauschk­onzerte innerhalb der SaarLor-Lux-Region. Hierfür möchte der Verein junge Bands auf Konzertrei­se durch die vier Quattropol­städte Saarbrücke­n, Trier, Metz und Luxemburg schicken. Der Startschus­s zu dieser neuen Initiative fiel ebenfalls am Freitag: In der Malzeit rockten die beiden Saarbrücke­r Bands Killjoy und Oscar & the Peak Prices, aus Kaiserslau­tern waren Surfing Horses zu Gast.

Außerdem unterstütz­t das Musikbüro das „Wally’s Songwriter Battle 2016“. Dieser Wettbewerb richtet sich an Liedermach­er der Großregion und ist mit 1000 Euro dotiert. Auftakt ist am 8. Mai, das Finale folgt Anfang 2017. Einen Vorgeschma­ck konnte man sich ebenso am Freitag holen: Der Losheimer Songwriter Alex Breidt präsentier­te sein gesellscha­ftskritisc­hes Lied „Hallo Deutschlan­d“.

Informatio­nen unter www. musikbuero­saar.org

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FOTO: KERSTIN KRÄMER Der Vorstand des Musikbüros, von links: Oscar Braun, Elias Mistler, Lisa Magard, David Lawrence und Mike Sappington.

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