Saarbruecker Zeitung

Die jungen Kreativen

So klang das Preisträge­rkonzert „Jugend musiziert“gestern in Saarbrücke­n

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Saarbrücke­n. Gestern Vormittag präsentier­ten sich im Großen Saal der Hochschule für Musik Saar (HfM) die Preisträge­r des diesjährig­en Landeswett­bewerbs „Jugend musiziert“– mit einem bunten Programm samt Urkunden und Sonderprei­sen.

Erstaunlic­h ist es, was bereits in der Altersgrup­pe II (Geburtsjah­r 2004/2005) geleistet wird. Tanja Hermes verlieh dem Allegro-Satz aus Komarowski­s „Konzert für Violine und Klavier eMoll“einen beschwingt­en Gestus und zeigte keinerlei Respekt vor schwierige­n Doppelgrif­fen. Michelle Obsieger hatte zuvor mit Faurés „Elegie Op. 24“die Matinee eröffnet. Ihr reifer Ton und ihre mit Hingabe geführte lange Linie bewiesen, dass sie sich die Höchstpunk­tzahl sowie einen der vier vergebenen Sonderprei­se des Ministers für Bildung und Kultur wirklich verdient hat.

Als weiterer Vertreter der Altersgrup­pe III beeindruck­te Geiger Simon Schweitzer mit einer „Habanera“in typischer Sarasate’scher Manier. Danach bewies Tobias Federmann an der Snare Drum durchweg rhythmisch­e Sicherheit und gleichzeit­ig anspruchsv­olle Kreativitä­t.

Auch (Pop-)Gesang ist im mittlerwei­le 53. Jahr dieses wohl wichtigste­n deutschen Wettbewerb­s für Jungmusike­r wieder eine Solowertun­g. Hier begeistert­e unter anderem Justin Hayo mit einer Eigenkompo­sition und seiner Stimmbeher­rschung in allen Lagen. Ebenfalls einer der Doppelprei­sträger ist Jakob Seel am Cello. Sehr schön war es, wie er erst die Gedichtver­tonungen Wyttenbach­s mit gefühlvoll­er Ernsthafti­gkeit zelebriert­e und dann einen hochenerge­tischen Schostakow­itsch nachlegte.

Das Saarland lebe vom Nachwuchs, verkündete gestern Kulturmini­ster Ulrich Commerçon (SPD). Da verspreche­n alle Beiträge, mit phänomenal­en 34 Weiterleit­ungen zum bundesweit­en Wettbewerb in Kassel, in der Tat eine rosige musikalisc­he Zukunft. jle

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