Der Überlebenskünstler
Der charismatische US-Schauspieler Dean Winters hinterlässt bleibende Eindrücke
Dean Winters ist kein Superstar – aber einer der charismatischsten TV-Darsteller Hollywoods. Kein Wunder, denn Winters eigene Biografie ist filmreif. Auf Vox ist er heute in der Krimisetrie „Battle Creek“zu sehen.
New York. Dean Winters hat in seinem Leben schon so einiges erlebt und mitgemacht – und das sieht man ihm auch an. Während Dreharbeiten fing Winters sich 2009 eine bakterielle Infektion ein, die er zunächst für eine hartnäckige Erkältung hielt – und kollabierte in der Praxis seines Arztes. Auf dem Weg in die Klinik blieb im Krankenwagen Winters‘ Herz stehen. „Ich war ungefähr drei Minuten tot. Ich bin auf der Fifth Avenue gestorben“, erzählt der überzeugte New Yorker. Drei Wochen auf der Intensivstation waren für Winters allerdings nicht das Ende der Krankheitsgeschichte: Insgesamt zehn Operationen – darunter Hautverpflanzungen und die Amputation zweier Zehen waren nötig, um ihn zu heilen. Die mit Winters befreundete Komikerin Tina Fey lockte ihn 2010 für das Finale ihrer Comedyserie „30 Rock“noch während der Genesungsphase wieder vor die Kamera – trotz zweier eingegipster Arme.
Dass die Krankheit ihre Spuren hinterlassen hat, stört Winters Dean Winters spielt in „Battle Creek“den altmodischen Cop Russ Agnew, der hinter seiner immer etwas verlotterten, harten Schale ein Herz aus Gold verbirgt.
nicht. Ein typischer Hollywoodschönling war der 1964 in New York geborene Mime noch nie. Auch sein Weg vor die Kamera ist eher ungewöhnlich: 1995 lernte Winters, der in Manhattan als Barkeeper arbeitete und nebenbei für die Workhouse Theater Company auf der Bühne stand, den Autor und Produzenten Tom Fontana kennen. Die Freundschaft sollte prägend für Winters Karriere sein. Überzeugt von seinem Talent, verschaffte Fontana ihm einen Auftritt im Krimiformat
„Homicide“und schrieb Winters schließlich die Rolle des unberechenbaren Häftlings Ryan O’Reilly in seiner HBOKnast-Serie „OZ“auf den Leib. Winters Bruder Scott, ebenfalls Schauspieler, war in „OZ“als O’Reillys Bruder Cyril zu sehen.
Das ungewöhnliche, revolutionäre Format machte Dean Winters berühmt. Von 1997 bis zum Serienende 2003 stand er für die mehrfach ausgezeichnete Serie vor der Kamera. Seitdem ist Winters gut im Geschäft – und meist auf leicht zwielichtige
Figuren abonniert. Mit Filmen wie „P.S. I love you“, „The Devil You Know“oder „John Wick“war Winters auch auf der großen Leinwand zu sehen.
Für seine Serienrollen in „Law & Order: SVU“und „Terminator: The Sarah Connor Chronicles“durfte er auch mal in die Heldenrolle schlüpfen. In der nostalgischen Krimiserie „Battle Creek“gibt Dean Winters den leicht verlotterten Detective Russ Agnew.