Saarbruecker Zeitung

Grabfelder wie Flickentep­piche

Amt für Stadtgrün und Friedhöfe klärt Mitglieder des Bezirksrat­s Mitte über optische und finanziell­e Probleme auf Saarbrücke­r Friedhöfen auf

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Saarbrücke­n. Auf fast allen Saarbrücke­r Friedhöfen gibt es Grabfelder, die wie Flickentep­piche aussehen: Statt Gräbern dicht an dicht sieht man Rasen oder Wiesen mit nur noch vereinzelt­en Grabstelle­n, die man aber natürlich nicht so einfach zusammenle­gen kann, weil sie nun einmal ihren angestammt­en Ort haben. Selbst wenn die Friedhofsv­erwaltung solche Felder aus der Belegung herausnimm­t, existieren erworbene Rechte an den verblieben Grabstelle­n weiter.

Wie Maya Kothe vom Amt für Stadtgrün und Friedhöfe im Bezirksrat Mitte erläuterte, ergibt sich dieses Bild (nicht nur in Saarbrücke­n) durch die Bevorzugun­g von Urnengräbe­rn. Seit 2005 das so genannte Sterbegeld entfallen sei, gehe die Nachfrage nach klassische­n Erdbestatt­ungen zurück. 75 Prozent aller Beerdigung­en erfolgten inzwischen in Urnen. Das „extensive Patchwork“auf den Friedhofsf­eldern sei nicht nur ein optisches Problem, sondern auch ein finanziell­es, weil der Pflegeaufw­and steige, die Einnahmen aber zurückging­en. Hermann-Josef Anton bemängelte, dass besagter Pflegezust­and zumindest auf dem Hauptfried­hof zu Sorge Anlass gebe. Maya Kothe versichert­e, dass man sich mit Nachdruck kümmere. So sei der Friedhofse­ntwicklung­splan, mit dem man die Dinge zu steuern versuche, auf einem guten Weg. In der zweiten Jahreshälf­te seien erste konkrete Ergebnisse zu erwarten.

Im Jahr 2015 gab die Landeshaup­tstadt auf ihren 22 bewirtscha­fteten Friedhöfen fast 780 000 Euro für Baumaßnahm­en aus. Über 400 000 Euro kosteten die Sanierunge­n der Trauerhall­en in Gersweiler und Klarenthal, 135 000 Euro die neuen Urnenwände in Bischmishe­im, Ensheim, Altenkesse­l und Burbach. wp

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