Und plötzlich wieder mitten im Abstiegskampf
VfB Stuttgart steht nach sechs Spielen ohne Sieg mit dem Rücken zur Wand – Nächsten Montag gegen Bremen
Nach dem 0:3 gegen den BVB läuft es für den VfB Stuttgart erneut auf ein Zitterspiel im Abstiegskampf hinaus. Nächste Woche am Montag kommt es zu einem richtungsweisenden Duell.
Stuttgart. Mit dem nächsten bitteren Rückschlag wollte sich Robin Dutt überhaupt nicht aufhalten. Ein Fazit zur ernüchternden 0:3-Pleite seines VfB Stuttgart gegen Borussia Dortmund sei ihm „völlig egal“, meinte der Sportvorstand des abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten. Stattdessen zähle im Moment nach dem nächsten erschreckenden VfB-Auftritt einzig und allein sein Ex-Club Werder Bremen. Denn dort kommt es nächsten Montag zum richtungsweisenden Duell um den direkten Klassenverbleib.
Das tut weh: Daniel Didavi und der VfB Stuttgart wurden von Dortmund teils vorgeführt.
Dutt richtete einen Appell ans Team: Es sei ganz wichtig, sofort nach vorne zu schauen. „Ich weiß, dass in Bremen zwei Vereine aufeinander treffen, die in genau der gleichen Situation sind. Aber nur einer von beiden wird nächste Woche ein Grinsen auf dem Gesicht haben, nur einer.“
Der VfB hatte Glück, dass Werder beim 1:2 im Nordderby beim Hamburger SV am Freitag ebenfalls patzte. Zwei Punkte trennen die Schwaben damit weiterhin vom Relegationsplatz, auf dem Bremen steht. Der Frust wächst im Norden wie im Süden.
Christian Gentner schlich nach dem sechsten sieglosen Spiel in Serie mit versteinerter Miene durch den Kabinengang. Dass er und seine Teamkollegen von den eigenen Fans ausgepfiffen worden waren, konnte er verstehen. In der Offensive agierte Stuttgart zu harmlos, in der Defensive ließen sie Dortmund oft viel zu große Räume. Die Folge waren drei Gegentreffer durch Shinji Kagawa (21. Minute), Christian Pulisic (45.) und den überragenden Henrich Mchitarjan (56.).
Zweifel an Trainer Jürgen Kramny will der VfB aber nicht aufkommen lassen. Unmittelbar nach Abpfiff hatte Dutt betont, dass er zu „hundert Prozent hinter Jürgen Kramny“steht. Dabei scheint der Erfolgseffekt des ehemaligen U23-Trainers der Schwaben verpufft. Fünf Siege nacheinander hatte Kramny mit dem VfB Stuttgart von Dezember bis Anfang Februar verbucht. Doch das einst erarbeitete Polster ist nach nur einem Dreier in den vergangenen zehn Spielen längst dahin. dpa