Saarbruecker Zeitung

Polizei macht Bekanntsch­aft mit hohen Tieren

US-Präsident preist bei Deutschlan­d-Besuch die Europäisch­e Union als Erfolgsmod­ell und fordert mehr Engagement bei Krisenbekä­mpfung

- Von dpa-Mitarbeite­r Martin Bialecki

Der Besuch von US-Präsident Barack Obama in Hannover Park in Hodenhagen untergebra­cht werden. Dort machten und Blut: Die Giraffen schauten sich alles genau war für die Polizei eine riesengroß­e Herausford­erung. Gut sie dann ebenfalls Bekanntsch­aft mit hohen Tieren. an und waren über die Abwechslun­g offensicht­lich hoch 250 herbeigeru­fene Beamte mussten sogar im SerengetiF­leisch Allerdings nicht mit politische­n, sondern mit solchen aus erfreut.

Was würde Obama Europa hinterlass­en? Was dem alten Partner ins Stammbuch schreiben? Es wurde ein Loblied sonderglei­chen, ein Bekenntnis voller Pathos und Wärme. Große Rhetorik überwölbt den Ernst der Lage.

Hannover. Es war das allereinde­utigste Bekenntnis zu Europa, das Barack Obama jemals abgelegt hat. Nie zuvor hat der US-Präsident die gemeinsame­n Werte so betont, die EU so als Modell gelobt, die Europäer so beschworen. Ja, schwere Zeiten seien das, voller Herausford­erungen und Fährnisse. Der Kontinent rückt nach rechts, seine Wirtschaft lahmt, die Gemeinsamk­eiten schwinden. Aber das Vermächtni­s, das Obama an diesem Montag in Hannover hinterlege­n will, könnte eindeutige­r nicht sein. „Die USA und die ganze Welt brauchen ein starkes, ein vereintes Europa. Ein friedliche­s, pluralisti­sches Europa“, ruft Obama. Dieser Kontinent sei einer des ständigen Krieges gewesen, und nun? Ja, es gebe Bedrohunge­n. Aber: „Erinnert Euch an das, was Ihr alles erreicht habt!“

Obama war in den gut sieben Jahren seiner Präsidents­chaft nie speziell interessie­rt an diesem Teil der Welt. Er war gewiss nie gegen Europa oder die EU, fand aber Asien schlicht spannender. Wichtiger, interessan­ter, prosperier­ender. Nun, sozusagen im Winter seiner zwei Amtszeiten, in Zeiten des internatio­nalen Terrorismu­s und historisch­er Völkerwand­erungen, da dürfte dem Präsidente­n klar geworden sein, wie sehr der Westen zusammenha­lten muss, wenn nicht alles den Bach runtergehe­n soll. Der späte Barack Obama will den einen Westen – nicht viele kleine.

Von Anbeginn an hat Obama Wert darauf gelegt, dass die USA nicht mehr alles alleine machen können und wollen und zog, unter anderem, die Truppen aus dem Irak und Afghanista­n ab. Obama nahm dem Weltpolizi­sten USA sozusagen die Mütze ab. Nur hat diese Rolle, die dann auf möglichst viele Schultern verteilt werden sollte, bisher niemand anderes angenommen. Das ist zum einen ein gewaltiges Problem, zum anderen wird es Obama selbst zum Vorwurf gemacht. Also wirbt er. Wiederholt seine Mahnungen, fordert mehr Geld für Verteidigu­ng, lobt die Kraft der Institutio­nen, der Vereinten Nationen, der Nato.

Die Hinwendung zu Asien war in der Konsequenz weniger eine Abwendung der USA von Europa denn eine vom Nahen Osten. Die Probleme dort sind indes so gewaltig, dass die Europäer sie nicht nur nicht alleine lösen können, sondern in der Form Hunderttau­sender Flüchtling­e auch am unmittelba­rsten mitbekomme­n. Merkel hatte das am Sonntag sehr offen gesagt.

Fast beiläufig bestätigt der Präsident, dass die USA 250 Soldaten mehr nach Syrien schicken wollen. Seine Strategen halten die Zusammenar­beit der „Special Forces“vor Ort für so erfolgreic­h, dass sie ausgebaut werden soll. Obama möchte unbedingt Optimismus verbreiten, das streuen seine Hintersass­en noch direkt vor der Rede. Mit Bedacht werde diese Rede gerade in Deutschlan­d gehalten, mitten im verzagten Europa. Schon sein Auftritt in London war bemerkensw­ert, kraftvoll und laut sein Aufruf für einen Verbleib Großbritan­niens in der EU. Ein Treffen mit den wichtigste­n Nationen Europas am Nachmittag schloss die Reise ab.

Und so ist das „Wir“der gemeinsame Bogen dieser sechstägig­en Reise. Am Golf, in London, in Deutschlan­d mahnt der Präsident der letzten Supermacht zu Gemeinsamk­eit, Multilater­alismus, kollektive­n Lösungen. Keine Alleingäng­e, kein Isolationi­smus, keine Spaltereie­n. Für immer und ewig würden die USA an der Seite Europas stehen. Schulter an Schulter, das verspricht der Präsident. Dann schaut er auf, winkt – und geht. Aus den Boxen schickt eine kluge Regie Andreas Bouranis Hymne zur Fußballwel­tmeistersc­haft 2014 in die Halle. Tatsächlic­h bildet sie den perfekten Deckel, das treffendst­e Dach für diese Rede, für Abschied und Appell des scheidende­n Präsidente­n der Vereinigte­n Staaten von Amerika: „Ein Hoch auf uns!“

Aber wie mächtig mag diese Botschaft in Barack Obamas letztem Amtsjahr überhaupt noch sein?

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 ??  ?? Sie wollen den Durchblick behalten – nicht nur bei 3D-Brillen: Obama und Merkel.
Sie wollen den Durchblick behalten – nicht nur bei 3D-Brillen: Obama und Merkel.
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