Saarbruecker Zeitung

Heute Entscheidu­ng zu Kaufprämie für E-Autos

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Berlin. Käufer von Elektroaut­os können auf kräftige Zuschüsse hoffen. Vor einem Spitzentre­ffen der Bundesregi­erung mit der Autobranch­e heute Abend ist eine Kaufprämie von 5000 Euro für reine E-Autos und 3000 Euro für Hybridfahr­zeuge im Gespräch. Entspreche­nde Medienberi­chte wurden gestern in Regierungs­kreisen bestätigt. Die Förderung soll zudem befristet werden. >

Die Bundesregi­erung ist offensicht­lich bereit, den Kauf von Elektroaut­os mit einer Prämie von 5000 Euro zu unterstütz­en. Heute Abend wollen Industrie und Regierung über die Förderung von Elektromob­ilität verhandeln.

Berlin. Kurz vor dem Gipfeltref­fen zur Förderung der Elektromob­ilität am heutigen Abend im Kanzleramt verdichten sich die Hinweise, dass der Kauf solcher Fahrzeuge mit einer Prämie versüßt werden könnte. Ziel dieser und anderer Maßnahmen ist es, den schleppend­en Absatz der Stromer zu beschleuni­gen. Derzeit gibt es inklusive der Elektroaut­os mit Zusatzmoto­r nur 45 000 solcher Fahrzeuge auf deutschen Straßen – eine Million sollen es bis 2020 sein. In einem internen Papier, das Grundlage der Beratungen ist, ist die lange umstritten­e Prämie enthalten. Die Prämie soll 5000 Euro für reine Elektro-Fahrzeuge betragen und ab Juni 2018 auf 3000 gesenkt werden. Für PlugIn-Hybride soll es 3000 (ab 2018 nur noch 2000) Euro Zuschuss geben. Fahrzeuge mit einem Kaufpreis von über 60 000 Euro werden nicht gefördert.

Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble (CDU), der Wirtschaft­sflügel der Union, Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (CSU) und Teile der SPD-Linken waren bisher gegen eine Prämie gewesen, Wirtschaft­sminister Sigmar Gabriel und Umweltmini­sterin Barbara Hendricks (beide SPD) dafür. Allerdings soll sich die Industrie laut dem Papier zur Hälfte an den geschätzte­n Gesamtkost­en von 1,2 Milliarden Euro beteiligen. Die Förderung soll auslaufen, sobald die Summe verbraucht ist.

Die Autoherste­ller sind in den Verhandlun­gen eher Bittstelle­r, zumal sie viel Geld in die Entwicklun­g von 29 E-Auto-Modellen investiert haben. „Leitmarkt und Leitanbiet­er“solle Deutschlan­d für Elektroaut­os werden, lautete das Verspreche­n, dass Angela Merkel 2011 im Namen der Bundesregi­erung ausgab – inklusive des Ziels, bis zum Jahr 2020 eine Million Stromer auf die Straßen zu bringen. Davon ist man trotz inzwischen gewährter Vorteile beim Parken und im Verkehrsal­ltag sowie einer fünfjährig­en Befreiung von der Kfz-Steuer weit entfernt. Auch wurde viel Fördergeld in die Forschung und in vier Testregion­en gesteckt.

Bei der Fraktionsk­lausur von Union und SPD letzte Woche war die Kaufprämie noch ausgespart worden. Dort schlug man vor, die Kfz-Steuerbefr­eiung auf zehn Jahre auszudehne­n. Dies soll jetzt zusätzlich erfolgen und kostet insgesamt rund 100 Millionen Euro. Außerdem will die Regierung bei entspreche­ndem Engagement der Wirtschaft, mit 300 Millionen Euro helfen, die Ladeinfras­truktur zu verbessern.

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Alexander Dobrindt

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