Rente mit 70! Wie soll das gehen?
Zum Thema „Rente mit 70“(ständige SZ-Berichterstattung)
Wenn es nach Wolfgang Schäuble gehen würde, müssten alle Arbeitnehmer bis zum 70. Lebensjahr arbeiten, bevor sie in Rente gehen dürften. Auf solche Ideen können nur Menschen kommen, die lebenslang nur geistige Arbeit verrichten. Wer von der Jungen Union kennt einen achtstündigen handwerklichen Arbeitstag? Welcher OPPatient hat Verständnis dafür, dass der Chirurg während der Operation nicht mehr stehen kann? Der Dachdecker hat Mühe, aufs Dach zu kommen, der Maurer kann sich nicht mehr nach den Steinen bücken. Sollen denn Berufstätige, wenn sie nach 45 Jahren Lebensarbeitszeit ihren Beruf körperlich nicht mehr ausüben können, auf einen Arbeitsplatz „versetzt“werden, der beschwerdefrei zu meistern ist? Nur wenn das Arbeitsamt dann die Gehaltsdifferenz auf das vorher erzielte Bruttoeinkommen aufstockt, wäre so eine Rente mit 70 möglich! Jürgen Hempel, Lüneborg Sehr geehrter Herr Hempel,
dass die gesetzliche Rente stabilisiert werden muss, scheint unausweichlich. Um Altersarmut zu vermeiden oder zu begrenzen, steht sogar eine Aufstockung auf der Tagesordnung. Ob der Weg über ein späteres Renteneintrittsalter allerdings angemessen und zumutbar ist, wird von vielen Bürgern bezweifelt. Aber auch eine Erhöhung der Beiträge von Beschäftigten in die Rentenkasse findet wenig Anhänger. Ohne eine Steigerung der Staatszuschüsse aus den Mitteln der Steuerzahler wird sich wohl kaum eine Lösung erreichen lassen, die akzeptiert wird. „Schwarze Null“also ade? Ihr Alfred Schön