Saarbruecker Zeitung

Festo wertet Standort St. Ingbert immer weiter auf

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Der Standort St. Ingbert entwickelt sich für den Industrie-Zulieferer Festo immer stärker zu einem Leitwerk für neue Technologi­en. Hier arbeiten mittlerwei­le schon über 3000 Mitarbeite­r.

Hannover. Der Standort St. Ingbert wird für den Esslinger Industriez­ulieferer und Pneumatik-Spezialist­en Festo „immer wichtiger“. Das hob der neue Vorstandsv­orsitzende des Familienun­ternehmens, Claus Jessen, gestern auf der Bilanzpres­sekonferen­z des Unternehme­ns auf der Hannover Messe hervor. St. Ingbert beheimate nicht nur das Leitwerk für pneumatisc­he Antriebe (bei denen Luftdruck die Kräfte überträgt). Der Standort sei auch das konzernwei­te FestoKompe­tenzzentru­m für weitere Einsatzmög­lichkeiten von Polymeren (Kunststoff­en) in der Fertigung. Wie beim Auto würden robuste Kunststoff­e vermehrt Metall bei den Elektro- und Pneumatik-Komponente­n ersetzen, erläuterte Vorstandsc­hef Jessen.

Er erinnerte daran, dass an der Saar in die erweiterte Produktion für pneumatisc­he Antriebe und in das PolymerKom­petenzzent­rum insgesamt 33 Millionen Euro investiert wurden. Zudem sei St. Ingbert ein wichtiger Logistik-Standort für den Konzern. Im Saarland arbeiten inzwischen – inklusive der knapp 130 Auszubilde­nden – mehr als 3000 Mitarbeite­r bei Festo. Im Stammwerk in Esslingen sind es fast 5700 Beschäftig­te, weltweit 18 700.

Im vergangene­n Jahr ist Festo erneut „kräftig gewachsen“, sagte Vorstandsc­hef Jessen. Weltweit wuchs der Umsatz um acht Prozent auf 2,64 Milliarden Euro. Treiber waren Amerika (plus zwölf Prozent) sowie Deutschlan­d und Fernost (jeweils zehn Prozent). Allerdings war das Unternehme­n noch von einer stärkeren Steigerung der Umsatzerlö­se ausgegange­n. Die schwächere Nachfrage in China und Europa, aber auch in Brasilien „haben hierbei als Dämpfer gewirkt“.

Auf der Hannover Messe zeigt Festo, welchen Beitrag man für die Digitalisi­erung der Industriep­roduktion leisten will. Industrie 4.0 prägt die weltgrößte Industries­chau. Sie hat unter anderem zum Ziel, dass Fertigungs­maschinen direkt mit dem Produkttei­l, das sie herstellen sollen, über das Internet „kommunizie­ren“können. So wird die Herstellun­g kleiner Stückzahle­n rentabel, da die Fertigung flexibel auf veränderte Anforderun­gen an das Endprodukt reagieren kann. „Mit unserer Erfahrung in der Pneumatik und im elektrisch­en Antrieb haben wir die optimalen Grundlagen, um für viele Branchen spezielle Lösungen anzubieten“, betonte der Festo-Chef. Außerdem sollen die Produktion­sprozesse besser überwacht werden können. Analyse-Geräte sollen feststelle­n, ob an einen Roboter ein Teil ausgetausc­ht werden muss. So kann man einen Ausfall in der Fertigung verhindern. low Claus Jessen

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