Saarbruecker Zeitung

Vatter bleibt als Parteilose in der Regionalve­rsammlung

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Saarbrücke­n. Die Linke-Fraktion in der Regionalve­rsammlung hat Hannelore Vatter aufgeforde­rt, ihr Mandat niederzule­gen und den Weg für einen Nachrücker freizumach­en. „Dieser Schritt ist längst überfällig“, erklärt Dagmar Trenz, politische Geschäftsf­ührerin der Fraktion. Vatter hatte Ende 2014 im Streit der Fraktion den Rücken gekehrt. Jetzt habe sie auch die Partei verlassen, teilte Trenz mit. Zuvor habe die Linke ein Ausschluss­verfahren gegen Vatter angestreng­t.

Trenz warf Vatter vor, 2014 bei der Wahl zum Rechtsauss­chuss eine gemeinsame Liste mit den Einzelmitg­liedern von Piraten und FDP gebildet zu haben – entgegen des Fraktionsb­eschlusses. Am Ende erhielt ein NPD-Vertreter einen Sitz in dem Ausschuss. Trenz: „Wer zum persönlich­en Vorteil drei konkurrier­enden Parteien zu Erfolgen verhelfe und die eigenen Vertreter durchfalle­n lasse, habe sich als Volksvertr­eterin disqualifi­ziert.“Vatter habe damit der Partei politisch und der Fraktion auch finanziell geschadet. Weil sie ohne die Linke dieses Mandat nie erhalten hätte, solle sie es jetzt niederlege­n, erklärt Trenz. Doch Vatter denkt nicht daran, sondern betont, sie werde ihr Mandat in der Regionalve­rsammlung weiter ausüben: „Ich bin von den Bürgern gewählt.“Auch die Ausschusss­itze will sie behalten. Sie sei nach zehn Jahren in der Linksparte­i selbst ausgetrete­n.

Hannelore Vatter sitzt nach Angaben von Regionalve­rbandsspre­cher Lars Weber in drei Ausschüsse­n: Rechnungsp­rüfungs-, Gesundheit­s- und Bauausschu­ss. Nur die Linksfrakt­ion könne einen Antrag stellen, ihr die Ausschusss­itze wegzunehme­n. Dafür müsste die Regionalve­rsammlung einstimmig votieren. Ob die Fraktionen das tun würden, sei aber fraglich, weil die Ausschüsse komplett neu besetzt werden müssten. sm

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Hannelore Vatter

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