Rabbi Rülf bekommt eine Stele
Der Kulturausschuss beschloss, wie die Hinweistafeln am Rülf-Platz aussehen sollen
Dass man die Entscheidung über die Gestaltung der InfoStelen auf dem Rabbiner-RülfPlatz zunächst vertagt hat, erweist sich nun als Glücksfall, fand der Kulturausschuss.
Saarbrücken. Die geplanten Info-Stelen der Stadtverwaltung für den Rabbiner-Rülf-Platz haben jetzt endlich den Segen des Saarbrücker Kulturausschusses gefunden. „Es hat sich gelohnt, dass wir so zögerlich waren“, sagt SPD-Vertretern Elisabeth Potyka über das einhellige Votum des Gremiums im März, erst noch einen Ortstermin einzulegen, bevor man den Plänen grünes Licht gibt. Denn daraufhin hat das Stadtplanungsamt seine Entwürfe noch einmal überarbeitet.
Der Standort für die Info-Stelen, die über das Leben und Wirken des letzten Saarbrücker Rabbiners und die jüdische Gemeinde in der Nazi-Zeit informieren, bleibt unverändert. Sie sollen zu dritt nebeneinander hinter einem der Buswartehäuschen am Rabbiner-RülfPlatz aufgestellt werden.
Verändert hat sich hingegen das Verhältnis der beiden Materialien, aus dem sie bestehen sollen. Nur noch ein kleiner Sockel soll aus Corten-Stahl sein, der Großteil der 1,80 Meter hohen Stelen aus doppeltem Panzerglas. Vorher war nur ein kleines Glasfenster in CortenStelen vorgesehen. Erklärungen dazu wurden nicht abgegeben. Doch steht jetzt mehr Fläche zur Verfügung, um die umfangreichen dreisprachigen Infotexte plus Bilder aufzunehmen.
Auch ein QR-Code soll jetzt eingefügt werden, über den man per Smartphone oder Tablet zu weiteren Informationen im Internet gelangt.
Britta Planz von der Fraktion Bündnis90/Die Grünen kritisierte in der Kulturausschusssitzung, dass die Verwaltung es versäumt habe, die Behindertenbeauftragte von Anfang in die Planungen miteinzubeziehen, wie es doch Vorschrift sei. Kulturdezernent Thomas Brück erklärte, man sei inzwischen mit der Beauftragten Dunja Fuhrmann im Gespräch.
Die Info-Stellen inklusive Installation sollen nach Angaben der Verwaltung rund31 000 Euro kosten. Das Geld steht in Form von Restmitteln für Kunst im öffentlichen Raum im Haushalt bereit.