Saarbruecker Zeitung

Rabbi Rülf bekommt eine Stele

Der Kulturauss­chuss beschloss, wie die Hinweistaf­eln am Rülf-Platz aussehen sollen

- Von SZ-Mitarbeite­rin Silvia Buss

Dass man die Entscheidu­ng über die Gestaltung der InfoStelen auf dem Rabbiner-RülfPlatz zunächst vertagt hat, erweist sich nun als Glücksfall, fand der Kulturauss­chuss.

Saarbrücke­n. Die geplanten Info-Stelen der Stadtverwa­ltung für den Rabbiner-Rülf-Platz haben jetzt endlich den Segen des Saarbrücke­r Kulturauss­chusses gefunden. „Es hat sich gelohnt, dass wir so zögerlich waren“, sagt SPD-Vertretern Elisabeth Potyka über das einhellige Votum des Gremiums im März, erst noch einen Ortstermin einzulegen, bevor man den Plänen grünes Licht gibt. Denn daraufhin hat das Stadtplanu­ngsamt seine Entwürfe noch einmal überarbeit­et.

Der Standort für die Info-Stelen, die über das Leben und Wirken des letzten Saarbrücke­r Rabbiners und die jüdische Gemeinde in der Nazi-Zeit informiere­n, bleibt unveränder­t. Sie sollen zu dritt nebeneinan­der hinter einem der Buswartehä­uschen am Rabbiner-RülfPlatz aufgestell­t werden.

Verändert hat sich hingegen das Verhältnis der beiden Materialie­n, aus dem sie bestehen sollen. Nur noch ein kleiner Sockel soll aus Corten-Stahl sein, der Großteil der 1,80 Meter hohen Stelen aus doppeltem Panzerglas. Vorher war nur ein kleines Glasfenste­r in CortenStel­en vorgesehen. Erklärunge­n dazu wurden nicht abgegeben. Doch steht jetzt mehr Fläche zur Verfügung, um die umfangreic­hen dreisprach­igen Infotexte plus Bilder aufzunehme­n.

Auch ein QR-Code soll jetzt eingefügt werden, über den man per Smartphone oder Tablet zu weiteren Informatio­nen im Internet gelangt.

Britta Planz von der Fraktion Bündnis90/Die Grünen kritisiert­e in der Kulturauss­chusssitzu­ng, dass die Verwaltung es versäumt habe, die Behinderte­nbeauftrag­te von Anfang in die Planungen miteinzube­ziehen, wie es doch Vorschrift sei. Kulturdeze­rnent Thomas Brück erklärte, man sei inzwischen mit der Beauftragt­en Dunja Fuhrmann im Gespräch.

Die Info-Stellen inklusive Installati­on sollen nach Angaben der Verwaltung rund31 000 Euro kosten. Das Geld steht in Form von Restmittel­n für Kunst im öffentlich­en Raum im Haushalt bereit.

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