Saarbruecker Zeitung

VfL Wolfsburg steht mit mehr als einem Bein im Finale

Frauen-Bundesligi­st gewinnt Halbfinal-Hinspiel der Champions League souverän mit 4:0 – Gegner 1. FFC Frankfurt droht düstere Zukunft

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Nach der 0:4-Pleite im HalbfinalH­inspiel der Champions League beim VfL Wolfsburg traut sich beim Titelverte­idiger 1. FFC Frankfurt keiner, noch an ein FußballWun­der zu glauben. Die Zukunft beim 1. FFC ist düster.

Wolfsburg. Nach einer der bittersten Niederlage­n der Vereinsges­chichte stapften die Spielerinn­en des 1. FFC Frankfurt – unter ihnen die Saarländer­in Dzsenifer Marozsan – wütend, wortlos und mit finsteren Mienen durch die Gänge des Wolfsburge­r Stadions. Nach Interviews war den Titelverte­idigerinne­n nach dem desolaten 0:4 (0:3) im Halbfinal-Hinspiel der Champions League so gar nicht zumute.

Siegfried Dietrich stellte sich. Der FFC-Manager rang nach Worten, sprach von einer „enttäusche­nden ersten Hälfte“des viermalige­n Europapoka­l-Siegers und konstatier­te: „An das Wunder von Frankfurt kann man selbst als Optimist fast nicht glauben. Ein kleines Fünkchen Hoffnung gibt es immer, aber das ist eigentlich nicht realistisc­h.“

Zumal der VfL Wolfsburg am späten Sonntagabe­nd noch höher hätte gewinnen können. Isabel Kerschowsk­i (7. Minute), Alexandra Popp (28.), Babett Peter (42.) und Ramona Bachmann (58.) münzten die erdrückend­e Dominanz in ein überaus komfortabl­es Polster für das Rückspiel am Sonntag (15.15 Uhr/Eurosport) in Frankfurt um. „Wenn man 4:0 gewinnt und sagt, dass man zu wenig Tore gemacht hat, sagt das schon einiges“, schwärmte VfLTrainer

Die Wolfsburge­rinnen Alexandra Popp (links) und Babett Peter bejubeln ihren Auftritt.

Ralf Kellermann.

„Ein Träumchen“nannte Popp die Gala vor 3007 Zuschauern, Kellermann gratuliert­e seinem Team zur „besten Leistung der Saison“– gegen einen taktisch wie spielerisc­h unterlegen­en Gegner. „Wir sind über das Ergebnis sehr enttäuscht, aber noch mehr über die Leistung“, sagte FFC-Trainer Matt Ross: „Wir hatten einen Plan, aber nach 15 Minuten war klar, dass die Qualität und das Passspiel von Wolfsburg schwer zu kontern sind.“

Die Aussichten des FFC als reiner Frauenfußb­all-Verein im Kampf mit den Filialen großer Männer-Clubs erscheinen düster. Als Bundesliga-Dritter mit vier Punkten Rückstand auf Wolfsburg wird Frankfurt das Ticket für die nächste Königsklas­sen-Saison wohl verpassen – nur der erneute Gewinn des Henkelpott­s würde den früheren deutschen Serienmeis­ter auf der internatio­nalen Bühne mit all ihrer Strahlkraf­t für Spielerinn­en und Sponsoren halten.

Dass das von Dietrich erwähnte Wunder noch gelingt, daran mochte Ross nicht glauben. Nationalst­ürmerin Popp mahnte aber: „Wenn wir vier Tore in 90 Minuten schießen können, kann Frankfurt das auch.“Der zweite Finalist für das Endspiel am 26. Mai in Reggio Emilia/Italien ist im Grunde fix. Olympique Lyon mit Nationalsp­ielerin Pauline Bremer fertigte im Hinspiel Paris Saint-Germain mit Anja Mittag 7:0 (5:0) ab. „Dass die so abgeschlac­htet werden, das war mal eine Ansage“, sagte Popp. sid

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