Saarbruecker Zeitung

Studium mit Einkommen

Berufsakad­emie und Fachhochsc­hule als Alternativ­en zur Uni – SZ-Telefon-Aktion, Teil 2

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Tipps zur Ausbildung­s- und Studienpla­tzsuche gab es beim SZ-Telefon-Forum, die von der Ausbildung­soffensive der Bundesregi­erung und der Wirtschaft unterstütz­t wurde. Leserfrage­n beantworte­ten Michael Lesch von der Agentur für Arbeit, Michael Meter von der Industrie- und Handelskam­mer, Stefan Emser von der Handwerksk­ammer und Isabella Albert von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW).

Mein Sohn studiert im zweiten Semester an der Universitä­t Betriebswi­rtschaftsl­ehre (BWL) und jobbt bei einem Unternehme­n. Nun hat ihm dieser Betrieb angeboten, ein duales BWL-Studium an der Akademie für Saar-Wirtschaft zu absolviere­n. Wozu raten Sie? Der Vorteil für Ihren Sohn wäre, dass er während des dualen Studiums keine finanziell­e Belastung hätte. Die Studiengeb­ühren trägt das Unternehme­n. Er würde über ein regelmäßig­es Einkommen verfügen, das höher als eine übliche Ausbildung­svergütung wäre. Überdies hätte Ihr Sohn nach dem Studium einen sicheren Arbeitspla­tz: In der Regel übernehmen die Betriebe ihre Studierend­en. Insoweit wäre der angenommen­e Verlust des ersten Studienjah­res an der Universitä­t hinnehmbar. Da für den Lernstoff weniger Zeit zur Verfügung steht, erfordert das duale Studium aber auf Grund seiner kompakten Struktur ein hohes Maß an Disziplin.

Ich habe geringe Aussichten, mich wegen meines voraussich­tlichen Notendurch­schnittes im Zeugnis der Fachobersc­hule für einen Studienpla­tz Soziale Arbeit an der HTW zu bewerben. Hat es Sinn, wenn ich mich stattdesse­n vorerst für ein zulassungs­freies Studium bewerbe? Wenn der zulassungs­freie Studiengan­g nicht im Zusammenha­ng mit dem erstrebten Beruf steht, hat es wenig Sinn. Denn ein Studium in einem anderen Bereich zählt nicht für die Wartezeit, falls Sie planen, sich erneut für den Studiengan­g Soziale Arbeit zu bewerben. Zur Wartezeit zählt jede Zeit nach Erlangung der Fachhochsc­hulreife, solange Sie nicht an einer Hochschule studieren.

Kann ich mich nach dem Besuch der Fachobersc­hule mit der Fachrichtu­ng Sozialwese­n mit meiner Fachhochsc­hulreife für Studiengän­ge bewerben, die keinen sozialen Bezug aufweisen? Es ist unerheblic­h, in welchem Zweig der Fachobersc­hule Sie die Fachhochsc­hulreife erlangt haben. Mit Ihrer Fachhochsc­hulreife haben Sie den Zugang zu allen Fachhochsc­hulen erworben und können sich dort für alle Studiengän­ge bewerben. Allerdings wird häufig ein vorgelager­tes Praktikum in der gewünschte­n Studienric­htung verlangt.

Auf meine Bewerbunge­n für ein duales Studium habe ich bislang viele Absagen erhalten. Welche Alternativ­en gibt es? Unter anderem ein kooperativ­es Studium, wie es die HTW anbietet. Die HTW verfügt über einen Pool von Unternehme­n aus der Region, die sich daran beteiligen. Bewerber für ein kooperativ­es Studium müssen einen Kooperatio­nsvertrag mit einem dieser Unternehme­n schließen und können individuel­l festlegen, wie viele Tage sie während der Vorlesungs­zeit und wie viele Tage sie während der vorlesungs­freien Zeit im Unternehme­n verbringen werden. Erfolgreic­he Bewerber erhalten eine Vergütung, die einer Ausbildung­svergütung gleichkomm­t.

Kann ich als Student der Werkstoffw­issenschaf­ten an der Universitä­t zum Studium Maschinenb­au an einer Fachhochsc­hule wechseln? Dies ist nicht allzu schwierig. Sie können sich Ihre bisher erbrachten Leistungen von der Universitä­t anerkennen lassen.

Kann ich mich für ein zulassungs­beschränkt­es Studium an der HTW bereits mit meinem Halbjahres­zeugnis bewerben? Nein, ohne Abiturzeug­nis, ob Fachhochsc­hulreife oder allgemeine Hochschulr­eife, ist eine Bewerbung an der HTW nicht möglich. Sie können sich zwar ab Mai online für das kommende Winterseme­ster bewerben. Für diesen Bewerbungs­schritt sind noch keine Zeugnisse gefordert. Bewerbungs­schluss für ein zulassungs­beschränkt­es Studium an der HTW ist der 15. Juli. Ihr Abiturzeug­nis müssen Sie bei Ihrer Immatrikul­ation vorlegen. Die Durchschni­ttsnote auf dem Abschlussz­eugnis ist der entscheide­nde Faktor. red

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