Folter-Einbrechern droht unbefristete Sicherungsverwahrung
Kürzlich sind drei Männer bereits zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden, weil sie einen Rentner bei einem Einbruch mit einem Bügeleisen gefoltert haben sollen. Vor dem Landgericht droht ihnen nun wegen weiterer Taten unbefristete Sicherungsverwahrung.
Saarbrücken. Wegen einer Serie von Einbrüchen in Wohnhäuser, Überfällen auf Tankstellen sowie Spielotheken und einer Entführung müssen sich derzeit drei Männer vor dem Saarbrücker Landgericht verantworten. Die Angeklagten sind 24, 38 und 40 Jahre alt. Sie stammen aus dem früheren Jugoslawien und sollen Teil einer bundesweit agierenden, brutalen Bande sein. Ihnen droht im Fall einer Verurteilung als gemeingefährlich eingestuft zu werden – und deshalb unbefristete Sicherungsverwahrung.
Einer der spektakulärsten Einbrüche des Trios ereignete sich Ende 2013 in Saarlouis. Damals wurde ein Rentner nachts in seinem Schlafzimmer überrascht, gefesselt und mit einem Bügeleisen gefoltert. Unter anderem deshalb wurden die drei Angeklagten vor rund einem Monat bereits zu mehrjährigen Haftstrafen zwischen neun und 14 Jahren verurteilt (die SZ berichtete). Allein damit liegen sie schon hart an der Grenze der laut Strafgesetz zulässigen Höchststrafe von 15 Jahren.
Jetzt kommen laut Anklage zwei Einbrüche, sechs Überfälle und eine Entführung in wechselnder Beteiligung dazu. Alle Taten sollen sich zwischen Januar und Oktober 2013 ereignet haben. Es geht um Überfälle auf eine Spielhalle in Castrop-Rauxel, ein Reisebüro in Alzey, ein Spielcasino in Oberhausen, eine Spielhalle in Essen, eine Tankstelle in Bottrop und eine Tankstelle in Saarbrücken. Außerdem wird den Angeklagten die Beteiligung an der Entführung einer Frau aus vermögender Familie in Würzburg vorgeworfen. Sie wurde in der Nähe ihres Hauses in einen Transporter gezerrt, gefesselt und misshandelt. Es ging offenbar darum, an die Wertgegenstände der Familie zu gelangen. Als den Tätern ein Mann mit Hund entgegenkam, fühlten sie sich offenbar enttarnt und ließen die völlig verängstigte und verletzte Frau gehen.
Ähnlich brutal sollen die Angeklagten bei zwei Einbrüchen in Brücken (Pfalz) und in Großrosseln vorgegangen sein. In dem ersten Fall wurde der 83 Jahre alte Hausherr misshandelt und dann mit einer Pistole im Nacken zu seinem Tresor geführt. In dem anderen Fall misshandelten die Einbrecher den Betroffenen mit Schlägen und Tritten. Außerdem wurde er mit einem Messer gefoltert, wobei ihm zwei Sehnen an der Hand durchtrennt wurden.
Mit einem Urteil dazu und zu den anderen Fällen wird wegen der Schwere der Vorwürfe sowie der möglichen Sanktionen gegen die Angeklagten frühestens im Sommer gerechnet. Der Prozess wird fortgesetzt. wi