Saarbruecker Zeitung

Der Gestaltung­sbeirat soll weitermach­en

Mehr Bauqualitä­t für die Stadt – Schon 40 Projekte begutachte­t

- Von SZ-Redakteur Peter Wagner

Kostet 25 000 Euro im Jahr, liefert aber vorzüglich­e Beiträge zur Qualität der städtische­n Architektu­r. Die Stadt möchte den Gestaltung­sbeirat weiterbesc­häftigen und bittet um Zustimmung des Stadtrates.

Saarbrücke­n. Lasst die Drei weiterarbe­iten, sie haben ihre Sache vorzüglich gemacht. So lautet, auf den Punkt gebracht, das Zeugnis der Saarbrücke­r Stadtverwa­ltung für die Mitglieder des sogenannte­n Gestaltung­sbeirates. Christian Bauer aus Luxemburg, Ferdinand Heide aus Frankfurt und Prof. Jens Wittfoht aus Stuttgart haben den Auftrag, die Qualität von Städtebau und Architektu­r in der Landeshaup­tstadt zu sichern, und zwar als bestelltes beratendes Gremium. Entlohnt werden sie auf Honorarbas­is. Für fünf Sitzungen im Jahr sind 25 000 Euro im Haushalt eingestell­t. Nun geht es heute im Stadtrat darum, ihre Beratertät­igkeit für zwei weitere Jahre in Anspruch zu nehmen, nachdem die im März 2014 begonnene Beiratsper­iode endet.

In bislang zehn Sitzungen in zwei Jahren hat sich der Gestaltung­sbeirat mit 40 Bauvorhabe­n befasst. Die Vorschläge für eine Beratung gingen in der Regel von der Verwaltung aus, aber auch die Bauherrsch­aft oder Planer konnten die Befassung anregen, um die Qualität ihrer Arbeit von einer neutralen Instanz bewerten zu lassen. Das Procedere läuft so ab, dass am Vortag der Sitzung die Baugrundst­ücke besichtigt werden, am Sitzungsta­g behandelt das Trio die Projekte in jeweils etwa 30 Minuten. An den Sitzungen nehmen die Bauexperte­n der Fraktionen sowie Mitarbeite­r von Unterer Bauaufsich­t, Amt für Stadtgrün, Stadtplanu­ngsamt und Liegenscha­ftsamt teil. Ausweislic­h einer Auflistung des Baudezerna­tes sind von den 40 Bauvorhabe­n – 19 im Jahr 2014, 13 im Jahr 2015 und bislang acht in 2016 – fünf noch nicht abschließe­nd beraten. Nicht zur Umsetzung empfohlen wurden nur drei Projekte, eines wurde vom Bauherren zurückgezo­gen, alle anderen Beratungen sind abgeschlos­sen mit positivem Jens Wittfoht Christian Bauer Votum oder mit Verweis auf die weitere Betreuung durch Bauaufsich­t und Stadtplanu­ngsamt. In den überwiegen­den Fällen genügten zwei Beiratster­mine, die häufigste Behandlung waren fünf Termine für ein Projekt. Als positive Beispiele für die Arbeit des Beirates wurden das Gesundheit­szentrum Kieselhume­s, der Neubau der Krankenkas­se IKK am Eurobahnho­f, die Wohnbebauu­ng am Eschberg und die Erweiterun­g des Seniorenha­uses St. Elisabeth in Dudweiler genannt.

Die Beratung und Diskussion der Vorhaben werde geschätzt und von den meisten Bauherren positiv aufgenomme­n, heißt es in der Stellungna­hme an den Stadtrat. Die kritischen Anmerkunge­n des Beirates führten in der Regel zu einer Überarbeit­ung und Verbesseru­ng von Qualität und Wirtschaft­lichkeit, die auch von der Bauherrsch­aft und den Planenden bestätigt werde. Nur in Einzelfäll­en seien die Hinweise nicht beachtet worden, die Vorhaben würden dann nach dem Regelverfa­hren der Genehmigun­g geprüft. Auch Untere Bauaufsich­t und Stadtplanu­ngsamt begrüßten die Beratung durch den Beirat bei wichtigen und schwierige­n Bauvorhabe­n, weil durch sie die Gespräche mit der Bauherrsch­aft positiv unterstütz­t und bestätigt würden. Die Bearbeitun­g vereinfach­e sich bei abgestimmt­en Vorhaben.

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Ferdinand Heide
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