Plattformen für Blogger
Nicht alle Programme zur Online-Publikation eignen sich für Anfänger
Wer Alltagserlebnisse, Fotos, Rezepte oder Geschichten als Blog im Internet veröffentlichen will, kann aus einem großen Angebot auswählen. Für Anfänger dabei vor allem wichtig: Einfachheit und Reichweite.
Essen/Hannover. Neben der Freude am Schreiben oder Fotografieren und einem interessanten Thema braucht ein Blogger in spe vor allem eines: eine technische Plattform. Deren Einrichtung und Nutzung soll vor allem schnell und am besten kostenlos sein. Da es zahlreiche Anbieter im Internet gibt, haben Anfänger die Qual der Wahl. Folgende Übersicht könnte Entscheidungshilfe bieten:
Wordpress zählt zu den beliebtesten Plattformen weltweit. „Wordpress hat sich in den letzten Jahren von einem reinen Blogging-Anbieter zu einem verlässlichen ContentManagement-System entwickelt“, sagt Jens Albers, der als Online-Redakteur arbeitet. „Neben einer Blogging-Funktion lassen sich mit dem System auch umfangreiche Webseiten erstellen und verwalten“, so Albers. Trotz der vielen Funktionen könnten auch Anfänger in wenigen Schritten ein Blog oder eine Webseite einrichten.
Blogger können mit dem richtigen Programm vom Café-Tisch aus Texte veröffentlichen.
„Dank einer großen Community lässt sich Wordpress funktional erweitern oder im Aussehen auch für die mobile Nutzung anpassen, und das oft auch kostenfrei“, so Albers.
Eine der ersten Plattformen war Blogger.com/Blogspot. In wenigen Schritten ist das Blog eingerichtet. „Allerdings ist die Auswahl an möglichen Designs für das eigene Blog im Vergleich zu anderen Anbietern sehr beschränkt und eignet sich vor allem für textlastige BlogFormate“, meint Jens Albers. Da das Angebot zu Google gehört, ließen sich weitere Dienste des Konzerns wie Ad-Sense zur Einbindung von Werbung oder Analytics, mit dem das Leserverhalten auf der Seite dokumentiert wird, problemlos einfügen. „Es gilt jedoch zu prüfen, ob Google für das eigene Blog der richtige Ort ist“, gibt Albers zu bedenken.
Blogger.de gehört zu den größeren deutschen Blog-Plattformen, kann sich aber bei Weitem nicht mit internationalen Anbietern messen. Trotzdem: „Unter mehr als 40 000 Blogs sollte man schnell ein Netzwerk und eine Leserschaft aufbauen können“, sagt Florian Blaschke vom Technologiemagazin t3n. Allerdings mache Blogger.de optisch wenig Spaß, und der Anbieter Antville verlange Know-how in den Programmiersprachen HTML und CSS. Außerdem fällt der Speicherplatz mit zwei Megabyte nicht gerade üppig aus. Kleine Anbieter mit Schwächen Kein reiner Blog-Anbieter, sondern auch ein soziales Netzwerk ist die Plattform Tumblr.com. „Die Stärke von Tumblr liegt klar auf der Vernetzung und der damit verbundenen Verbreitung der eigenen Inhalte“, sagt Jens Albers. Gerade der Einstieg sei einfach: Ohne große Vorkenntnisse könne man schnell loslegen.
Medium.com richtet sich vor allem an Menschen, die sich durch Veröffentlichungen im Netz einen Namen als Autor machen möchten: „Medium hat sich unglaublich gut entwickelt und lebt von qualitativ hochwertigen Inhalten und seiner intuitiven Bedienung“, sagt Blaschke.
Daneben gibt es eine Vielzahl kleinerer Anbieter wie etwa Twoday.net oder Ghost.org. Allerdings müssten Anfänger laut Blaschke bedenken: „Je kleiner der Anbieter, desto kleiner auch das Netzwerk, in dem man sich bewegt.“