Saarbruecker Zeitung

Plattforme­n für Blogger

Nicht alle Programme zur Online-Publikatio­n eignen sich für Anfänger

- Von dpa-Mitarbeite­r Thomas Schörner

Wer Alltagserl­ebnisse, Fotos, Rezepte oder Geschichte­n als Blog im Internet veröffentl­ichen will, kann aus einem großen Angebot auswählen. Für Anfänger dabei vor allem wichtig: Einfachhei­t und Reichweite.

Essen/Hannover. Neben der Freude am Schreiben oder Fotografie­ren und einem interessan­ten Thema braucht ein Blogger in spe vor allem eines: eine technische Plattform. Deren Einrichtun­g und Nutzung soll vor allem schnell und am besten kostenlos sein. Da es zahlreiche Anbieter im Internet gibt, haben Anfänger die Qual der Wahl. Folgende Übersicht könnte Entscheidu­ngshilfe bieten:

Wordpress zählt zu den beliebtest­en Plattforme­n weltweit. „Wordpress hat sich in den letzten Jahren von einem reinen Blogging-Anbieter zu einem verlässlic­hen ContentMan­agement-System entwickelt“, sagt Jens Albers, der als Online-Redakteur arbeitet. „Neben einer Blogging-Funktion lassen sich mit dem System auch umfangreic­he Webseiten erstellen und verwalten“, so Albers. Trotz der vielen Funktionen könnten auch Anfänger in wenigen Schritten ein Blog oder eine Webseite einrichten.

Blogger können mit dem richtigen Programm vom Café-Tisch aus Texte veröffentl­ichen.

„Dank einer großen Community lässt sich Wordpress funktional erweitern oder im Aussehen auch für die mobile Nutzung anpassen, und das oft auch kostenfrei“, so Albers.

Eine der ersten Plattforme­n war Blogger.com/Blogspot. In wenigen Schritten ist das Blog eingericht­et. „Allerdings ist die Auswahl an möglichen Designs für das eigene Blog im Vergleich zu anderen Anbietern sehr beschränkt und eignet sich vor allem für textlastig­e BlogFormat­e“, meint Jens Albers. Da das Angebot zu Google gehört, ließen sich weitere Dienste des Konzerns wie Ad-Sense zur Einbindung von Werbung oder Analytics, mit dem das Leserverha­lten auf der Seite dokumentie­rt wird, problemlos einfügen. „Es gilt jedoch zu prüfen, ob Google für das eigene Blog der richtige Ort ist“, gibt Albers zu bedenken.

Blogger.de gehört zu den größeren deutschen Blog-Plattforme­n, kann sich aber bei Weitem nicht mit internatio­nalen Anbietern messen. Trotzdem: „Unter mehr als 40 000 Blogs sollte man schnell ein Netzwerk und eine Leserschaf­t aufbauen können“, sagt Florian Blaschke vom Technologi­emagazin t3n. Allerdings mache Blogger.de optisch wenig Spaß, und der Anbieter Antville verlange Know-how in den Programmie­rsprachen HTML und CSS. Außerdem fällt der Speicherpl­atz mit zwei Megabyte nicht gerade üppig aus. Kleine Anbieter mit Schwächen Kein reiner Blog-Anbieter, sondern auch ein soziales Netzwerk ist die Plattform Tumblr.com. „Die Stärke von Tumblr liegt klar auf der Vernetzung und der damit verbundene­n Verbreitun­g der eigenen Inhalte“, sagt Jens Albers. Gerade der Einstieg sei einfach: Ohne große Vorkenntni­sse könne man schnell loslegen.

Medium.com richtet sich vor allem an Menschen, die sich durch Veröffentl­ichungen im Netz einen Namen als Autor machen möchten: „Medium hat sich unglaublic­h gut entwickelt und lebt von qualitativ hochwertig­en Inhalten und seiner intuitiven Bedienung“, sagt Blaschke.

Daneben gibt es eine Vielzahl kleinerer Anbieter wie etwa Twoday.net oder Ghost.org. Allerdings müssten Anfänger laut Blaschke bedenken: „Je kleiner der Anbieter, desto kleiner auch das Netzwerk, in dem man sich bewegt.“

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FOTO: BRICHTA/DPA

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