Saarbruecker Zeitung

Umfrage sieht AfD im Saarland bei elf Prozent

Große Koalition behauptet trotz Verlusten klare Mehrheit – Linke legt zu

- Von SZ-Redakteur Thomas Schäfer

Zehn Monate vor der Landtagswa­hl bleibt die CDU trotz Einbußen stärkste Kraft. Das zeigt die neue SR-Umfrage. Ministerpr­äsidentin KrampKarre­nbauer muss aber um ihre Macht im Land bangen. Saarbrücke­n. Der bundesweit­e Höhenflug der AfD setzt sich nach einer neuen Umfrage im Saarland fort. Trotz der Querelen um Kontakte des Saar-Verbandes zu rechtsradi­kalen Gruppen würden elf Prozent der Saarländer der AfD ihre Stimme geben, wenn am Sonntag Landtagswa­hl wäre. Das geht aus dem gestern veröffentl­ichten repräsenta­tiven „Saarland-Trend“von Infratest-Dimap für den SR hervor. Bundesweit sahen Umfragen die AfD zuletzt sogar bei bis zu 15 Prozent.

Klar stärkste Kraft bliebe im Saarland die CDU mit 34 Prozent. Im Vergleich zum „Saarland-Trend“vor einem Jahr büßt die Partei von Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r jedoch sechs Punkte ein und fällt auch hinter das Ergebnis der Landtagswa­hl 2012 (35,2 Prozent) zurück. Auch die SPD müsste mit 29 Prozent Verluste hinnehmen, nachdem sie 2015 in der Umfrage 33 Prozent erreicht hatte. Dennoch hätte Anke Rehlinger als Spitzenkan­didatin der SPD Chancen, Kramp-Karrenbaue­r abzulösen. Mit Linken (12 Prozent) und Grünen (7) könnte sie eine Regierungs­mehrheit im Landtag bilden.

Der CDU bleibt derzeit nur die große Koalition. Die im Vorjahr noch denkbare Alternativ­e Schwarz- Grün ist nach den jüngsten Zahlen in weite Ferne gerückt. Allerdings könnte der wieder greifbare Einzug der FDP in den Landtag (derzeit vier Prozent) die Lage deutlich verändern.

Nach Ansicht von CDU-Generalsek­retär Roland Theis bestätigt die Umfrage seine Partei „klar als die führende politische Kraft im Saarland“. Seine Amtskolleg­in Petra Berg sah die SPD „auf Schlagdist­anz zur Union“. Die Linke sah sich als „drittstärk­ste Kraft im Saarland nach wie vor fest verankert“. Hubert Ulrich nannte die sieben Prozent der Grünen „erfreulich“. AfD-Sprecher Rolf Müller kündigte an, bis zur Wahl „noch zulegen“zu wollen.

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