Verbotenes Wundermittel
Kann das hierzulande verpönte Marihuana tatsächlich Krebs heilen?
Die Dokumentation „Cannabis gegen Krebs“zieht Bilanz, inwiefern Cannabis als Krebsmedikament taugt und ob der aktuelle Hype berechtigt ist.
Saarbrücken. Cannabis-Öl soll Krebs heilen, doch für die Herstellung des Öls werden Unmengen von Cannabis benötigt. Des Weiteren ist Cannabis in Deutschland weiterhin illegal. Doch wird den Patienten so ein wichtiges Heilmittel vorenthalten? Erste wissenschaftliche Studien deuten dies an, denn es gibt erste Hinweise auf die tatsächliche Wirksamkeit in der Wissenschaft.
Der Rostocker Pharmakologe Burkhard Hinz hat es geschafft, mit einem Cannabismolekül Tumorzellen regelrecht zum Platzen zu bringen. Der Biologe David Meiri aus Israel untersucht gerade die Wirkung von verschiedenen Cannabissorten auf Tumorzellen. Warum tötet eine Cannabiskonzentration Brustkrebszellen und zeigt keine Wirkung auf Pankreaskrebs? Der Spanier Manuel Guzman hat die weltweit erste Studie an Patienten durchgeführt und nachgewiesen, dass THC das Tumorwachstum bremst.
In Israel wird Cannabis in Mengen verschrieben wie nirgendwo sonst auf der Welt. 24 000 Patienten bekommen mittlerweile Cannabis auf Rezept, 40 Prozent davon haben Krebs. Doch durch Cannabis geheilte Patienten findet man dort nicht. Sven Gottschling behandelt an der Kinderklinik in Homburg den elfjährigen Luca mit einem THC-haltigen Medikament. Luca leidet ebenfalls an einem inoperablen Gehirntumor. Für ihn und seine Mutter ist es ein „Wundermittel“, denn es hilft ohne Nebenwirkungen gegen das ständige Erbrechen und die Spastiken, die der Tumor auslöst. Die Doku versucht eine erste Bilanz zu Cannabis als Krebsmedikament. Was kann es und wo sind seine Grenzen?