Saarbruecker Zeitung

Stadtrat unterstütz­t Stahlindus­trie

Fraktionen fürchten Wettbewerb­snachteile durch schärfere EU-Umweltaufl­agen

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Saarbrücke­n. Der Stadtrat hat am Dienstag einstimmig eine Resolution verabschie­det und die Europäisch­e Union (EU) aufgeforde­rt, die heimische Stahlindus­trie nicht durch schärfere Umweltaufl­agen einseitig zu belasten. Genau das werde jedoch nach Ansicht des Rates durch die geplante Verschärfu­ng des Emissionsh­andels ab 2021 geschehen. Dies würde „den Wettbewerb­sdruck gegenüber Stahlimpor­ten aus Ländern ohne vergleichb­are Umweltstan­dards erhöhen“, betonen die Fraktionen. Die EU müsse die bereits erreichten hohen Standards der europäisch­en Stahlindus­trie anerkennen. „Es kann nicht sein, dass verschärft­e europäisch­e Umweltaufl­agen dazu führen, dass sich die weltweite Ökobilanz verschlech­tert, weil die europäisch­e Stahlindus­trie dem Dumping-Wettbewerb nicht mehr standhalte­n kann und in der Folge mehr ‚schmutzige­r Stahl’ produziert wird.“

Der Stadtrat fordert die EU gleichzeit­ig auf, deutlicher gegen Billigstah­l aus Fernost, insbesonde­re aus China, vorzugehen. „Es geht um faire Wettbewerb­sbedingung­en, die für die saarländis­che Stahlbranc­he überlebens­wichtig sind“, heißt es in der Resolution. Der Stadtrat appelliert aber auch an die Landes- und Bundesregi­erung, sich für die Stahlindus­trie und den Erhalt der Arbeitsplä­tze einzusetze­n.

Am Saarstahl-Standort Burbach seien über 600 Menschen beschäftig­t. „Zahlreiche weitere Arbeitsplä­tze in vor- und nachgelage­rten Industriez­weigen und damit das Einkommen vieler Familien hängen von der saarländis­chen Stahlindus­trie ab.“So seien im Saarland insgesamt 22 000 Jobs betroffen. sm

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