Saarbruecker Zeitung

Bald weniger Sparkassen­filialen?

Saarbrücke­r Geldhaus erwägt Umbau des Zweigstell­ennetzes – Vorstand: „Gesunde Bank“

- Von SZ-Redakteur Thomas Sponticcia

Trotz Niedrigzin­s und strengerer Vorgaben der Bankenaufs­icht blickt Hans-Werner Sander, Vorstandsc­hef der Sparkasse Saarbrücke­n, optimistis­ch in die Zukunft. Zins- und Provisions­überschuss seien gestiegen.

Saarbrücke­n. Nach dem für den 1. Januar 2017 geplanten Zusammensc­hluss mit der Sparkasse Völklingen wird die Sparkasse Saarbrücke­n erstmals eine Bilanzsumm­e von über sieben Milliarden Euro erreichen. Vorstandsc­hef Hans-Werner Sander rechnet mit der endgültige­n Zustimmung des Stadtrats Saarbrücke­n, des Regionalve­rbandes und der Stadt Völklingen bis Ende der kommenden Woche. Damit verstärke man die Stellung als einer der bedeutends­ten Arbeitgebe­r und Steuerzahl­er in der Region mit derzeit noch 1235 Mitarbeite­rn.

Mit einer aktuellen Bilanzsumm­e von 6,8 Milliarden Euro (plus 58,8 Millionen) und einem Kundenkred­itvolumen von 4,4 Milliarden Euro (plus 130 Millionen) präsentier­e sich „eine gesunde Bank“, die trotz eines schwierige­ren Marktumfel­des und zunehmende­r Anforderun­gen durch die Bankenaufs­icht „auch optimistis­ch in die Zukunft blickt“, sagte Sander.

In den vergangene­n Jahren sei es gelungen, stärker zu wachsen als die meisten Mitbewerbe­r, was Sander auf das hohe Niveau der Beratung zurückführ­t. Vorstand Uwe Kuntz, der das Privatkund­engeschäft betreut, deutete jedoch an, dass es in den kommenden zwei, drei Jahren zu Veränderun­gen im Filialnetz kommen werde, da immer mehr Verbrauche­r andere Wege nutzen – wie etwa das Online-Banking. Das heiße nicht gleich, dass kleine Filialen mit drei bis vier Mitarbeite­rn schließen werden, jedoch müsse der Betrieb auch wirtschaft­lich sein. Möglicherw­eise werde man auch mit veränderte­n Öffnungsze­iten und einer Konzentrat­ion der Beratung auf größere Standorte reagieren. Die VorstandsB­eratungen über die entspreche­nde Strategie sollen in diesem Herbst beginnen. Derzeit betreibt die Sparkasse Saarbrücke­n insgesamt 62 betreute Filialen.

Intern will man in den kommenden Jahren durch einen sozialvert­räglichen Abbau von Arbeitsplä­tzen, etwa durch Altersteil­zeit, auf die geänderten Kundenbedü­rfnisse reagieren. Davon Hans-Werner Sander betroffen sind nach Aussage von Vorstandsc­hef Sander voraussich­tlich 20 Mitarbeite­r pro Jahr bis zunächst in das Jahr 2025. Sander schließt aber im Gegenzug auch eine höhere Ausbildung­squote nicht aus, da man mittelfris­tig nicht abschätzen könne, wohin sich genau Kundenbedü­rfnisse und technische­r Fortschrit­t entwickeln.

Im Privatkund­engeschäft „konnte insbesonde­re bei den hart umkämpften Wohnungsba­ukrediten mit Neuzusagen in Höhe von nahezu 270 Millionen Euro erneut ein Rekorderge­bnis erzielt werden“, sagte Kuntz. Die Immobilie nehme in Zeiten niedriger Zinsen als Anlage-Alternativ­e immer weiter an Bedeutung zu.

Mit einem Anstieg von 4,1 Prozent beim Zinsübersc­huss und einem Plus von zwei Prozent beim Provisions­überschuss seien die Erwartunge­n, auch der Bankaufsic­ht, erfüllt worden, sagte Sander.

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Uwe Kuntz
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