DAK-Standort Saarland bleibt erhalten
Vorstand Storm: Region Saar wird eigenes Vertragsgebiet – Bundesweiter Umbau der Krankenkasse
Entgegen ursprünglichen Plänen wird die DAK-Niederlassung Saarbrücken nicht aufgegeben und nach Koblenz verlegt. Ein neues bundesweites Konzept, an dem der frühere Saar-Gesundheitsminister und neue stellvertretende DAK-Vorstand Andreas Storm mitgewirkt hat, sieht die Stärkung des DAKStandortes Saarland vor.
Saarbrücken. Die 96 Beschäftigten der DAK-Niederlassung Saarbrücken und rund 74 000 Versicherte der Krankenkasse an der Saar können aufatmen. Die vom Bundesvorstand ursprünglich noch im April beabsichtigten Pläne, die Niederlassung Saarbrücken aufzugeben und nach Koblenz zu verlegen, werden nicht mehr weiterverfolgt. Stattdessen gibt es einen bundesweiten Kurswechsel in der künftigen Strategie der Krankenkasse mit dem Ziel, generell die DAKStandorte in den Regionen und speziell auch im Saarland noch weiter auszubauen.
Demnach wird die Struktur der Krankenkasse in der Zeit vom 1. Juli 2016 bis 31. Dezember 2019 bundesweit nahezu komplett umgebaut. Wegen der überwiegend regionalen politischen Zuständigkeit in der Gesundheitspolitik mit 16 verschiedenen Gesundheitssystemen richtet die DAK künftig 16 Regionalzentren als Fachzentren zur Kundenbetreuung ein. Diese bekommen jeweils eigene Zuständigkeiten und verschiedenste Aufgaben. So sollen im Andreas Storm Saarland neben allgemeinen Betreuungsleistungen unter anderem auch Zuständigkeiten für die Pflege, für Zahnbehandlungen und die Auszahlung von Krankengeld angesiedelt werden. Zudem soll es bis Ende 2018 bundesweit rund 300 Geschäftsstellen geben, mindestens drei an der Saar. Insgesamt weist die DAK in unserer Region derzeit noch 111 Vollzeitstellen aus.
Das Saarland wird darüber hinaus künftig auch ein eigenes Vertragsgebiet. Die Versicherten in unserer Region werden also nicht mehr wie bisher von Mainz aus betreut. Der stellvertretende Vorsitzende des DAKVorstandes, Andreas Storm, und Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) verwiesen gestern darauf, dass über alle strategischen und personellen Änderungen in der Region auch bereits eine vollständige Einigung mit der Gewerkschaft Verdi erzielt worden sei. Demnach gibt es bereits einen entsprechenden Tarifvertrag, auch einen Entgelttarifvertrag. Da trotz der zunehmenden Aufgaben in der künftigen Struktur nicht alle bisherigen Beschäftigten benötigt würden, seien für ausscheidende Mitarbeiter großzügige Abfindungsund AltersteilzeitRegelungen getroffen worden. Betriebsbedingte Kündigungen schloss Storm zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus.
Die gestern der Öffentlichkeit vorgestellte Umstrukturierung ist in sehr kurzer Zeit zustande gekommen. Nach Bekanntwerden der Abbaupläne an der Saar im April habe die Landesregierung sofort reagiert und den DAK-Vorstand eingeladen. „Da war viel Druck im Kessel, auch von Seiten der Beschäftigten, die auf uns zugekommen sind“, sagte Bachmann. Der DAK-Vorstand habe schnell reagiert. Die neue DAK-Struktur sei im Wesentlichen auch der Handschrift von Andreas Storm zu verdanken, der auch als früherer Saar-Gesundheitsminister die Region gut kenne, sagte Bachmann. Die Ausweitung der DAK-Zuständigkeiten sei ein Standortvorteil. „Von der Krankenhausplanung bis zur Digitalisierung ist es gut, wenn wir als Landesregierung die Ansprechpartner im Saarland haben.“