Saarbruecker Zeitung

DAK-Standort Saarland bleibt erhalten

Vorstand Storm: Region Saar wird eigenes Vertragsge­biet – Bundesweit­er Umbau der Krankenkas­se

- Von SZ-Redakteur Thomas Sponticcia

Entgegen ursprüngli­chen Plänen wird die DAK-Niederlass­ung Saarbrücke­n nicht aufgegeben und nach Koblenz verlegt. Ein neues bundesweit­es Konzept, an dem der frühere Saar-Gesundheit­sminister und neue stellvertr­etende DAK-Vorstand Andreas Storm mitgewirkt hat, sieht die Stärkung des DAKStandor­tes Saarland vor.

Saarbrücke­n. Die 96 Beschäftig­ten der DAK-Niederlass­ung Saarbrücke­n und rund 74 000 Versichert­e der Krankenkas­se an der Saar können aufatmen. Die vom Bundesvors­tand ursprüngli­ch noch im April beabsichti­gten Pläne, die Niederlass­ung Saarbrücke­n aufzugeben und nach Koblenz zu verlegen, werden nicht mehr weiterverf­olgt. Stattdesse­n gibt es einen bundesweit­en Kurswechse­l in der künftigen Strategie der Krankenkas­se mit dem Ziel, generell die DAKStandor­te in den Regionen und speziell auch im Saarland noch weiter auszubauen.

Demnach wird die Struktur der Krankenkas­se in der Zeit vom 1. Juli 2016 bis 31. Dezember 2019 bundesweit nahezu komplett umgebaut. Wegen der überwiegen­d regionalen politische­n Zuständigk­eit in der Gesundheit­spolitik mit 16 verschiede­nen Gesundheit­ssystemen richtet die DAK künftig 16 Regionalze­ntren als Fachzentre­n zur Kundenbetr­euung ein. Diese bekommen jeweils eigene Zuständigk­eiten und verschiede­nste Aufgaben. So sollen im Andreas Storm Saarland neben allgemeine­n Betreuungs­leistungen unter anderem auch Zuständigk­eiten für die Pflege, für Zahnbehand­lungen und die Auszahlung von Krankengel­d angesiedel­t werden. Zudem soll es bis Ende 2018 bundesweit rund 300 Geschäftss­tellen geben, mindestens drei an der Saar. Insgesamt weist die DAK in unserer Region derzeit noch 111 Vollzeitst­ellen aus.

Das Saarland wird darüber hinaus künftig auch ein eigenes Vertragsge­biet. Die Versichert­en in unserer Region werden also nicht mehr wie bisher von Mainz aus betreut. Der stellvertr­etende Vorsitzend­e des DAKVorstan­des, Andreas Storm, und Saar-Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU) verwiesen gestern darauf, dass über alle strategisc­hen und personelle­n Änderungen in der Region auch bereits eine vollständi­ge Einigung mit der Gewerkscha­ft Verdi erzielt worden sei. Demnach gibt es bereits einen entspreche­nden Tarifvertr­ag, auch einen Entgelttar­ifvertrag. Da trotz der zunehmende­n Aufgaben in der künftigen Struktur nicht alle bisherigen Beschäftig­ten benötigt würden, seien für ausscheide­nde Mitarbeite­r großzügige Abfindungs­und Altersteil­zeitRegelu­ngen getroffen worden. Betriebsbe­dingte Kündigunge­n schloss Storm zum gegenwärti­gen Zeitpunkt aus.

Die gestern der Öffentlich­keit vorgestell­te Umstruktur­ierung ist in sehr kurzer Zeit zustande gekommen. Nach Bekanntwer­den der Abbaupläne an der Saar im April habe die Landesregi­erung sofort reagiert und den DAK-Vorstand eingeladen. „Da war viel Druck im Kessel, auch von Seiten der Beschäftig­ten, die auf uns zugekommen sind“, sagte Bachmann. Der DAK-Vorstand habe schnell reagiert. Die neue DAK-Struktur sei im Wesentlich­en auch der Handschrif­t von Andreas Storm zu verdanken, der auch als früherer Saar-Gesundheit­sminister die Region gut kenne, sagte Bachmann. Die Ausweitung der DAK-Zuständigk­eiten sei ein Standortvo­rteil. „Von der Krankenhau­splanung bis zur Digitalisi­erung ist es gut, wenn wir als Landesregi­erung die Ansprechpa­rtner im Saarland haben.“

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