Saarbruecker Zeitung

BUND macht Front gegen Gewerbegeb­iet im Almet

Statt eine Grünfläche zu versiegeln, solle Saarbrücke­n auf bebaute Flächen wie das Messegelän­de zurückgrei­fen

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Der Bund für Umwelt und Naturschut­z (BUND) unterstütz­t die Bürgerinit­iative „Naherholun­g statt Industrieg­ebiet“, die das Almet unveränder­t erhalten will. Außerdem verweist der BUND auf Bestimmung­en des Baugesetzb­uches, die laut BUND einer Bebauung des Almets widersprec­hen.

St. Arnual. Das Naherholun­gsgebiet Almet „mit seinen Naturfläch­en“müsse erhalten bleiben – keinesfall­s dürfe die Stadt dort ein Gewerbe- und Industrieg­ebiet ausweisen. Das haben der Bund für Umwelt und Naturschut­z (BUND) Saar und seine Ortsgruppe Saarbrücke­n jetzt gemeinsam erklärt. Der BUND empfiehlt, die Stadt solle „auf bereits versiegelt­e oder genutzte Flächen wie zum Beispiel auf das verkehrsgü­nstig gelegene Messegelän­de“zurückgrei­fen, „statt neue Flächen in Anspruch zu nehmen und zu versiegeln“. Der BUND unterstütz­t daher auch die Initiative „Naherholun­g statt Industrieg­ebiet“, die unlängst gestartet wurde. „Eine nachhaltig­e Stadtentwi­cklung setzt auf die Revitalisi­erung von Altflächen statt auf die Ausweisung neuer Gewerbe- und Industrieg­ebiete auf der grünen Wiese. Wir müssen auch aus Klimaschut­zgründen die Inanspruch­nahme von Freifläche­n für Siedlung, Verkehr, Gewerbe und Industrie drastisch reduzieren. Entspreche­nde Vorgaben des Baugesetzb­uches müssen auch von der Stadt Saarbrücke­n stärker beachtet werden“, erklären Christoph Hassel, Landesvors­itzender des BUND Saar, und Andrea Wurm von der Ortsgruppe Saarbrücke­n.

Nach den Regelungen des Baugesetzb­uches, sei mit Grund und Boden sparsam umzugehen. Dabei seien „zur Verringeru­ng der zusätzlich­en Inanspruch­nahme von Flächen für bauliche Nutzungen

Blick ins Almet bei St. Arnual. Der BUND will, dass dieses Naherholun­gsgebiet unberührt bleibt.

die Möglichkei­ten der Entwicklun­g der Gemeinde insbesonde­re durch Wiedernutz­barmachung von Flächen, Nachverdic­htung und anderen Maßnahmen zur Innenentwi­cklung zu nutzen“. Außerdem dürfe nur so viel Boden versiegelt werden, wie unbedingt nötig ist. Der BUND befürchtet, dass eine Ausweisung von Gewerbeflä­chen im Almet in einer Art Salamitakt­ik weitere Ausweisung­en und auch den Bau von Straßen in diesem Areal in Richtung St. Arnual nach sich ziehen könnte. Damit wäre womöglich auch die weitere Entwicklun­g des Stadtbauer­nhofes Saarbrücke­n gefährdet – oder würde zumindest behindert.

Der BUND widerspric­ht auch dem Saarbrücke­r SPD-Fraktionsv­orsitzende­n Peter Bauer, der bei dem geplanten Gewerbegeb­iet am Almet von einer nach langer Zeit erstmalige­n planerisch­en Inanspruch­nahme eines „Grüne-Wiese-Standortes“spricht. Erst kürzlich – so erinnert der BUND – sei mit dem Franzenbru­nnen eine Freifläche bebaut worden. red

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FOTO: BECKER&BREDEL
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Christoph Hassel

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