Saarbruecker Zeitung

Grünes Licht für Bauprojekt der Lebenshilf­e

Gemeindera­t von Kleinblitt­ersdorf segnet Plan ab – Info-Abend für Bürger am Mittwoch, 13. Juli

- Von SZ-Mitarbeite­r Heiko Lehmann

Die Lebenshilf­e Obere Saar darf in Kleinblitt­ersdorf zwischen Kloppstraß­e und Wintringer Straße auf einem noch unbebauten Grundstück einen Gebäudekom­plex für bis zu 40 Menschen mit Behinderun­gen errichten.

Kleinblitt­ersdorf. Nachdem der Ortsrat von Kleinblitt­ersdorf einstimmig den vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan für das neue Wohnhaus der Lebenshilf­e Obere Saar gebilligt hat, kam der Gemeindera­t am Dienstag zum gleichen einstimmig­en Ergebnis. Die Lebenshilf­e darf zwischen Kloppstraß­e und Wintringer Straße bauen. Wie schon im Ortsrat so äußerten auch bei der Gemeindera­tssitzung Anwohner deutlich ihre Bedenken. Es ging unter anderem um das Vorgehen der Lebenshilf­e, der Gemeindeve­rwaltung und der Räte. Die Bürger fühlen sich überrumpel­t, weil sie erst wenige Tage vor der Sitzung des Ortsrates aus dem Gemeindebl­att von dem Vorhaben erfuhren. Klaus Posselt, der kaufmännis­che Leiter der Lebenshilf­e, dazu: „Ich bin Kleinblitt­ersdorfer und hätte niemals gedacht, dass unser Projekt einen solchen Wirbel verursache­n würde. Wir wollen die Anwohner bei der ganzen Sache mit ins Boot nehmen und bei der Gestaltung des Projektes auch nach ihrer Meinung fragen.“ Am Mittwoch, 13. Juli, 19 Uhr, gibt es eine Anwohnerve­rsammlung im katholisch­en Pfarrheim. Die Bürger befürchten deutlich mehr Verkehr in ihren Straßen, eine noch angespannt­ere Parkplatzs­ituation und einen Gebäudeklo­tz vor ihren Fenstern. „Es wird kein Gebäudeklo­tz, zudem bekommt das Haus ein Flachdach und ist damit niedriger als Häuser, die im Bebauungsp­lan möglich gewesen wären. Zudem wollen wir das Dach begrünen, Stellplätz­e für die Anwohner errichten und einen maroden Weg hinter dem geplanten Gebäude erneuern“, sagte Klaus Posselt in der Sitzung des Gemeindera­tes weiter. Da keiner der Menschen, die in das neue Gebäude einziehen, einen Führersche­in hat, sieht Posselt auch keinen Grund, warum die Verkehrssi­tuation dramatisch werden sollte. Der zweite deutliche Streitpunk­t im Rat war der geplante Anbau an das historisch­e Rathaus von Kleinblitt­ersdorf. Das gemeindeei­gene Gebäude in der Alten Schulstraß­e, in der auch der Rat tagt, soll für 1,7 Millionen Euro an einen Investor verkauft werden. Ein zweites Gemeindege­bäude gegenüber dem Historisch­en Rathaus in der Rathausstr­aße soll an die Gemeindewe­rke von Kleinblitt­ersdorf verkauft werden. „Mit den Verkaufser­lösen und einer Förderung könnten wird den Anbau an das Historisch­e Rathaus komplett finanziere­n und hätten dann alle Behördengä­nge und den Sitzungssa­al des Gemeindera­tes unter einem Dach“, erklärte Bürgermeis­ter Stephan Strichertz.

Bürger protestier­ten deutlich gegen Verkauf der Gemeindege­bäude, zumal im Gebäude gegenüber dem historisch­en Rathaus das Rote Kreuz und die Bücherei ihre Heimat haben. „Das Rote Kreuz wird seinen Raum behalten und bekommt zusätzlich noch das ehemalige Gemeindear­chiv dazu. Auch für die Bücherei werden wir eine Lösung finden“, erklärte Strichertz. Der Rat entschied sich grundsätzl­ich für das Projekt mit Häuserverk­auf und Anbau – aber im August soll es noch eine Sitzung zu Details geben.

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