Saarbruecker Zeitung

Im Grünen Trikot in die Pyrenäen

Mark Canendish gewinnt sechste Tour-Etappe – Van Avermaet weiter in Gelb

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Der Brite Mark Cavendish feierte gestern, ganz knapp vor Marcel Kittel, seinen dritten Etappensie­g bei der Tour de France und eroberte das Grüne Trikot. Greg Van Avermaet verteidigt­e das Gelbe Trikot des Gesamtführ­enden.

Montauban. Beim dritten Tagessieg des britischen Ex-Weltmeiste­rs Mark Cavendish nach 190,5 Kilometern in Montauban fehlte Kittel diesmal ein Hauch zum zweiten Coup, Greipel war als 15. ein Schatten seiner selbst. Kittel hatte am Dienstag in Limoges noch mit einem hauchdünne­n Vorsprung von 28 Millimeter­n vor dem Franzosen Bryan Coquard triumphier­t, diesmal reichte es aber nicht zum Happy End. Zwar lag der 28 Jahre alte Thüringer auch in Montauban auf der Zielgerade­n auf Siegkurs, der alte Fuchs Cavendish hatte aber auf den letzten Metern die besseren Beine.

„Ich bin überglückl­ich, das hätte nicht besser laufen können“, sagte Cavendish, der dem slowakisch­en Weltmeiste­r Peter Sagan das Grüne Trikot abnahm. Für Cavendish war es der 29. Etappensie­g bei der Tour, damit ist er nun vor Bernard Hinault (Frankreich/28) Nummer zwei in der „ewigen“Bestenlist­e hinter dem großen Belgier Eddy Merckx (34 Etappensie­ge).

Sagan hatte am Mittwoch bereits das Gelbe Trikot des Gesamtführ­enden an den Belgier Greg Van Avermaet verloren, der die Gesamtführ­ung souverän verteidigt­e und mit 5:11 Minuten Vorsprung auf Kittels Team-Kollegen Julian Alaphilipp­e (Frankreich) in die Pyrenäen.

Der 33 Jahre alte Greipel war von seinem Team zwar erneut gut in Stellung gebracht worden, hatte aber auf den letzten 200 Metern nichts zuzusetzen. Nach Platz 19 in Limoges landete er diesmal einen Rang vor John Degenkolb.

Gleich nach dem Start in Arpajon-sur-Cère hatte sich die obligatori­sche Ausreißerg­ruppe formiert, diesmal machte sich Jan Barta (Tschechien) vom bei der laufenden Tour fast an jeder Flucht beteiligte­n deutschen Team Bora-Argon 18 gemeinsam mit dem Japaner Yukiya Arashiro auf den Weg, das Peloton fing die beiden aber 20 Kilometer vor dem Ziel wieder ab.

Erfreulich­e Statistik am Rande: Die Tour 2016 bleibt weiter von den ganz schweren Stürzen verschont. Alle 198 Fahrer, die am Samstag in die Frankreich-Rundfahrt gestartet waren, erreichten auch gestern das Ziel. Kein Ausfall nach sechs Etappen - das ist ein Novum der Tour-Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Vorjahr waren zu diesem RennZeitpu­nkt bereits sieben Profis nicht mehr dabei, 2014 acht. sid

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