PRESSESCHAU
Die „Stuttgarter Zeitung“befasst sich mit der Einigung zwischen VW und Prevent:
Die Auseinandersetzung hat gezeigt, wie verletzlich Autoriesen heute sind. Denn die Produktion der Hersteller ist ohne große Puffer-Lager eng mit der Fertigung der Zulieferer verzahnt. Die Teile werden genau dann ans Band geliefert, wenn sie für die Endmontage benötigt werden. Das Gewicht der Zulieferer hat mittlerweile deutlich zugenommen. Denn die großen Fahrzeugbauer haben in den vergangenen Jahren mehr und mehr Aufgaben an Spezialisten vergeben.
In der „Frankfurter Rundschau“heißt es dazu:
VW-Manager können sich diese Mischung aus Arroganz und Ignoranz leisten, weil sie wissen, dass die Politik notfalls sekundiert. Und so war es auch dieses Mal. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) schlug sich augenblicklich auf die Seite von Volkswagen, ging Prevent vor laufenden Kameras heftig an. Es ist bemerkenswert, dass einer der höchsten Repräsentanten des Staates in einer juristisch gesehen zivilrechtlichen Auseinandersetzung sehr einseitig Partei ergreift. Da ist der Ministerpräsident dann ganz stellvertretender VW-Aufsichtsratsvorsitzender. Die schon fast reflexhafte Parteinahme ist kontraproduktiv.
Die „Nürnberger Nachrichten“kommentieren die anstehnde Abstimmung der SPD über das Freihandelsabkommen Ceta:
Nur zwei Tage nach einer Großdemo stimmt der SPD-Parteikonvent über Ceta ab. Sagen die Delegierten Nein, ist Sigmar Gabriel, der größte Befürworter des Abkommens, derart beschädigt, dass er zurücktreten müsste. Die Sozialdemokraten bräuchten dann einen neuen Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten. Mitleid muss mit Gabriel aber niemand haben. Er selbst hat sich ohne Not und viel zu früh ganz massiv hinter die umstrittenen Abkommen (Ceta und TTIP) gestellt.
Die französische Regionalzeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“schreibt über Nicolas Sarkozy:
Der Kampf bis aufs Blut ist programmiert, und zwar deutlich vor der Stichwahl. Bis November muss entschieden werden, wie rechts der Wahlkampf der ExUMP wird. Je weniger Wähler sich beteiligen, desto größer sind die Chancen von Nicolas Sarkozy. Denn man kann ihm zutrauen, bei den Mitgliedern abzuräumen und den Apparat der Partei gegen Alain Juppé, Bruno Le Maire und François Fillon zu mobilisieren.