Saarbruecker Zeitung

Gläserne Nutzer im Firmennetz

Soziale Netzwerke in Unternehme­n können Mitarbeite­r überforder­n

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München. Mit Facebook, Twitter und Xing müssen viele Berufstäti­ge eigentlich schon genug Netzwerke bedienen. Darüber hinaus gibt es in manchen Unternehme­n aber noch eigene soziale Netzwerke, zum Beispiel zur Organisati­on von Projekten oder zum Austausch von Dokumenten.

„Im Grunde ist das eine Weiterentw­icklung des Intranets mit mehr Interaktio­n und Zusammenar­beit“, sagt Tanja Carstensen von der Ludwig-Maximilian­s-Universitä­t München. Solche Netzwerke seien die technische Seite eines Trends zu mehr Selbstorga­nisation und Eigenveran­twortung. Wer bisher E-Mails über den Stand von Projekten bekam, müsse sich die Infos nun im Netzwerk selbst zusammensu­chen.

Für viele bedeuten die Netzwerke vor allem zusätzlich­e Arbeit, manche verbinden damit

Viele Arbeitnehm­er fühlen sich im Büro von Computern regelrecht umzingelt.

auch Ängste. Carstensen hält solche Sorgen auch für durchaus berechtigt. Schließlic­h sei ein Netzwerk öffentlich­er als zum Beispiel eine E-Mail. Man befinde sich „auf einer Art Präsentier­teller“, sagt sie.

Mitarbeite­r sollten deshalb darauf pochen, dass es für soziale Netzwerke klare Regelungen gibt, etwa mit Hilfe des Betriebsra­ts. „Man kann von Mitarbeite­rn schon verlangen, dass sie in das soziale Netzwerk hineinscha­uen oder innerhalb ihrer Projektgru­ppe dort aktiv mitarbeite­n“, erklärt Carstensen. „Aber das heißt ja nicht, dass man etwa die aktuellen Vorstandsp­läne öffentlich diskutiere­n muss.“dpa

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