Saarbruecker Zeitung

Kein Auftritt im „Wohnzimmer“

Handball: Daniel Fontaine ist mit Göppingen in Saarlouis zu Gast – Verletzung am Auge

- Von SZ-Mitarbeite­r Sebastian Zenner

Bis 2012 spielte Daniel Fontaine für Handball-Zweitligis­t HG Saarlouis, ehe er zu Frisch Auf Göppingen in die 1. Liga wechselte. Am kommenden Wochenende kehrt er mit Göppingen zum Pokal nach Saarlouis zurück. Spielen kann er nicht.

Göppingen. Augenhöhle­nboden-Fraktur. So heißt der Grund, der Handballpr­ofi Daniel Fontaine am kommenden Wochenende an einem Auftritt in seinem „Handball-Wohnzimmer“hindert. In der Saarlouise­r Stadtgarte­nhalle trifft Fontaines Club, Erstligist Frisch Auf Göppingen, am Samstag um 17 Uhr auf Drittligis­t TSB Heilbronn-Horkheim. Gewinnt der Favorit, winkt ein Duell mit Zweitligis­t HG Saarlouis, der dafür aber erst gegen Ligakonkur­rent DJK Rimpar gewinnen muss (19.30 Uhr). Am Sonntag spielen um 17 Uhr die Sieger gegeneinan­der um den Einzug in die dritte Runde.

Bis 2012 bei der HG Saarlouis

„Ich habe mich echt riesig darauf gefreut, mal wieder zu Hause zu spielen. Aber es sollte nicht sein“, sagt Fontaine, der bis 2012 bei der HG Saarlouis spielte. Beim Marktplatz-Turnier in Esslingen Mitte Juli war es passiert: Ein Gegenspiel­er knallte ihm mit seinem Kinn „voll aufs Auge“, erinnert sich Fontaine. „Ich fiel direkt um, war aber nicht bewusstlos. Die Schmerzen waren die Hölle, die schlimmste­n in meinem Leben.“Er konnte zwar noch aus eigener Kraft das Spielfeld verlassen, aber wegen einer Gehirnersc­hütterung verabschie­dete sich der Kreislauf.

Eine CT-Untersuchu­ng im Krankenhau­s ergab einen Bruch des Augenhöhle­nbodens (Fachbegrif­f: Orbitabode­n). Ein Spezialist des Stuttgarte­r Katharinen­hospitals entschied schließlic­h, dass Fontaine operiert werden musste. Dabei wurde ihm zur Stabilisie­rung der Fraktur eine am Knochen

Daniel Fontaine von Frisch Auf Göppingen spielt lange für die HG Saarlouis. Am Wochenende ist er mit seiner Mannschaft zu Gast in Saarlouis, kann aber nicht spielen, da er verletzt ist.

verschraub­te Platte eingesetzt.

„Die OP ist jetzt zweieinhal­b Wochen her und sehr gut verlaufen“, sagt der Rückraumsp­ieler, der vergangene Woche bereits mit leichtem Aufbautrai­ning begonnen hat. „Bisher fühlt es sich gut an“, sagt er.

Schritt für Schritt will „Fonny“die Belastung steigern, um schnellstm­öglich ins Mannschaft­straining einsteigen zu können. Eigentlich wollte er in dieser Saison richtig angreifen. Dadurch, dass der Göppinger Kader auf seiner Position im linken Rückraum nur noch mit zwei statt zuvor drei Spielern bestückt ist, rechnete er mit längeren Einsatzzei­ten: „So hätte ich auch meine Leistung konstanter abrufen können. Die Verletzung hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht“, hadert Fontaine, „Ich habe auch im Urlaub gut gearbeitet, war körperlich topfit und wollte durchstart­en.“

Den Europapoka­l gewonnen Verletzung­en warfen ihn auch in der Vergangenh­eit immer mal wieder zurück, doch Daniel Fontaine schaffte immer wieder den Anschluss. Seinen größten Karriere-Erfolg feierte der 27-Jährige im Mai dieses Jahres, als er mit Frisch Auf den Europapoka­l gewann. Beim 32:26-Sieg über den HBC Nantes steuerte der Rechtshänd­er drei Treffer bei. „Ich wusste nach dem Abpfiff gar nicht, wohin mit den ganzen Gefühlen. Auf der 13-stündigen Heimfahrt haben wir es dann aber ordentlich krachen lassen“, gibt Fontaine zu. Bereits im November 2015 verlängert­e der gebürtige Saarlouise­r seinen Vertrag mit Frisch Auf bis 2018. Ob es bis dahin wieder mit einem Titelgewin­n klappt, ist fraglich. Die Konkurrenz in der Bundesliga scheint jedenfalls übermächti­g. Auf nationaler Ebene bleibt also nur der Pokal. Vorausgese­tzt, der Favorit startet am Wochenende mit zwei Siegen in den Wettbewerb.

dhb.de

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