Ganz schön geschwitzt
Neu: „The Shallows“von Jaume Collet-Serra
Vor drei Jahren sorgte Louis Leterrier mit seinem Magier-Actionfilm Die Amerikanerin Nancy „Die Unfassbaren“surft in einer Bucht, von der an den Kinokassen nur wenige wissen. Zwei junge für einen veritablen Überraschungserfolg. Männer sind hier auch auf Die Mischung ihren Brettern unterwegs. aus Robin Hood und David Später am Nachmittag, als Copperfield begeisterte das die Männer am Strand ihr junge Publikum, das nach Zeug ins Auto packen, paddelt Gerechtigkeit und Showeffekten Nancy noch einmal hinaus dürstete. und wird von einem Hai Nun hat Regisseur Jon M. angegriffen. Sie kann sich Chu („G.I.Joe – Die Abrechnung“) auf einen Felsen retten, im zweiten Teil das steckt hier aber fest. Ruder übernommen und
Ihre Hilferufe verklingen schickt seine zauberhaftes ungehört, denn das Handy Spezialkommando in den hat sie bei ihren Sachen am Kampf gegen einen verbrecherischen Strand. Bis zum Ufer sind es Computer-Multi. nur einige hundert Meter, Ein echter Besetzungscoup was aber zu weit ist angesichts ist Chu mit Daniel Radcliffe eines Gegners, der im als psychopatischer Wasser zu Hause, sehr wendig Oberbösewicht gelungen, und gerissen ist und es der hier seine Harry-PotterVergangenheit ganz entschieden auf sie abgesehen kontrastierend hat. einsetzen darf. Im Heldenlager
41 Jahre nach Steven sind erneut Jesse Spielbergs zu Recht zum Eisenberg als Meisterillusionist, Klassiker avancierten „Der Dave Franco in der Rolle weiße Hai“des Kartentrickkünstlers, gibt es endlich Mark Ruffalo als FBI-Ermittler wieder mit magischer Nebenerwerbstätigkeit ernst zu sowie nehmenden der Franchise-Veredler vom Tier- und Dienst Woody Harrelson als Badestrandhorror, versierter Hypnotiseur mit von der Partie. Neu zur Männerriege wenn Spannungspezialist stößt Lizzy Caplan, deren Entfesslungskünstlerin Jaume überraschend zügig in Collet-Serra („NonStop“) die enorm attraktive Blake Lively („Savages“, Foto: Sony) in einen archaischen Überlebenskampf verwickelt, der wahlweise ganz wenig oder ganz viel Handlungsspielraum erlaubt. Es ist aufregend, wie gekonnt hier Erwartungen aufgebaut, aber längst nicht immer erwartungsgemäß abgehakt werden. Man kann sich über einige unnütze Grobheiten (Torso-Pointe am Strand) ärgern und bekritteln, dass die Heldin eine sportliche Blondine im Bikini ist, was mitunter sexistischen Voyeurismus befeuert. Man kann das aber auch wegdrücken und sich einfach darüber freuen, dass ein Film mit so viel Wasser einen so ins Schwitzen bringt, dass man geneigt sein könnte, die Fingernägel bis zum Ellbogen wegzuknabbern. (USA 2016, 87 Min.; Regie: Jaume ColletSerra; Buch: Anthony Jaswinski; Darsteller: Blake Lively, Oscar Jaenada) Blake Lively als Nancy. Blickfang in der Männerriege: Die undurchsichtige Entfesselungskünstlerin Lula (Lizzy Caplan).
USA 2016, 130 Min., Regie: Jon M. Chu; Buch: Ed Solomon; Kamera: Peter Deming; Musik: Brian Tyler; Darsteller: Jesse Eisenberg, Mark Ruffalo, Woody Harrelson, Daniel Radcliff, Lizzy Caplan, Jay Chou, Michael Caine, Morgan Freeman.