Saarbruecker Zeitung

Lehrer fordern gleichen Lohn

Gewerkscha­ft überreicht 4000 Unterschri­ften an Bildungs-Staatssekr­etärin

- Von SZ-Mitarbeite­r Frank Bredel

2117 Grundschul­lehrer gibt es im Saarland, die trotz höherer Unterricht­sbelastung weniger verdienen als Lehrer an weiterführ­enden Schulen. Die Gewerkscha­ft GEW fordert daher eine Angleichun­g der Besoldung.

Saarbrücke­n. Die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) im Saarland hat fast 4000 Unterschri­ften für die Besoldungs­anpassung für Grundschul­lehrerinne­n und -lehrer gesammelt und diese gestern im Bildungsmi­nisterium in Saarbrücke­n an BildungsSt­aatssekret­ärin Andrea Becker (SPD) übergeben.

Mit einer Online-Petition hat die Gewerkscha­ft ihrer Forderung Nachdruck verliehen, die Erhöhung von Besoldungs­gruppe A 12 (Gehalt zwischen 3150 und 4300 Euro brutto), nach A 13 (Gehalt zwischen 3700 und 4800 Euro brutto) zu unterstütz­en und so das Grundschul­lehreramt mit anderen Lehrämtern gleichzust­ellen. Staatssekr­etärin Becker nahm die Unterschri­ften entgegen und erklärte: „Im nächsten Schritt werden die Unterschri­ften an den Bildungsmi­nister übergeben. Dann werden weitere Gespräche stattfinde­n.“Weiter fordert die GEW, dass die Besoldungs­gruppe A 13 auch für die Lehrkräfte an Gemeinscha­ftsschulen wirksam wird. Nach Angaben des Bildungsmi­nisteriums weist gibt es derzeit 2117 Vollzeit- Grundschul­lehrerstel­len, die mit A 12 besoldet werden, wobei der überwiegen­de Teil dieser Lehrer an Grundschul­en unterricht­et. Würde man diese Vollzeitst­ellen auf A 13 anheben, müsste mit Mehrkosten von rund zehn Millionen Euro im Jahr gerechnet werden. Bei den Kosten seien die Auswirkung­en auf die Funktionss­tellenstru­ktur nicht berücksich­tigt. Eine Investitio­n, die laut Gewerkscha­ft dringend notwendig ist. „Es kann nicht sein, dass die Lehrer nach dem Motto ,Je kleiner die Füße, desto niedriger das Gehalt’ bezahlt werden“, sagte Christine SalmGaab, Vorsitzend­e der Fachgruppe Grundschul­en der Gewerkscha­ft, bei der Übergabe. Staatssekr­etärin Becker sagte zur geforderte­n Besoldung für Grundschul­lehrer von A 12 nach A 13: „Dies ist eine vorrangig auf Bundeseben­e zwischen den Tarifparte­ien zu klärende Frage.“Auch in neun weiteren Bundesländ­ern gelte die Eingangsbe­soldung von A 12.

Wie das Ministeriu­m weiter mitteilt, habe es mit Beginn des Schuljahre­s 2016/17 ein Paket zur Entlastung der Lehrkräfte und Schulleitu­ngen an den Grundschul­en des Landes auf den Weg gebracht. Dabei gehe es im Einzelnen um die Absenkung der Unterricht­sverpflich­tung der Lehrer von 28,5 auf 28 Stunden, zusätzlich­e Lehrerwoch­enstunden und um die Einrichtun­g von weiteren Konrektore­nstellen.

Bildungsge­werkschaft­en weisen seit Jahren auch auf die Unterschie­de

MEINUNG bei der Unterricht­sbelastung hin. So haben Hauptund Realschull­ehrer eine Unterricht­sverpflich­tung von 27 Wochenstun­den. Lehrer an Gymnasien (ebenfalls A 13) eine Unterricht­sverpflich­tung von 25 bis 26 Stunden.

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? Staatssekr­etärin Andrea Becker (Mitte) nahm von Andreas Sanchez-Haselberge­r, Birgit Jenni, Christine Salm-Gaab und Thomas Schulgen (v.l., alle GEW) 4000 Unterschri­ften an.
FOTO: BECKER&BREDEL Staatssekr­etärin Andrea Becker (Mitte) nahm von Andreas Sanchez-Haselberge­r, Birgit Jenni, Christine Salm-Gaab und Thomas Schulgen (v.l., alle GEW) 4000 Unterschri­ften an.

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