Eine Stadt sieht Rot – 200 Jahre Karl Marx
Erste Details zu den großen Marx-Ausstellungen stehen fest
Karl Marx. Seine Name ist weltweit bekannt. Wie die beiden großen Ausstellungen über den am 5. Mai 1818 geborenen Sohn der Stadt aussehen sollen, steht nun in Grundzügen fest.
Rheinisches Landesmuseum: Im Landesmuseum werde der Schwerpunkt auf dem Werk von Karl Marx liegen, sagt Rainer Auts. Das Ausstellungskonzept wird sich daher an drei zentralen Hauptwerken entlang arbeiten: Am Kommunistischen Manifest, an der Kritik der politischen Ökonomie und natürlich am Kapital. Zentrale Schlagworte von Marx sollen erläutert werden, Bilder und Installationen sollen das Entstehen der Werke in ihre Zeit einbetten und erklären. Claude Monets Bild „Bahnhof SaintLazare“soll beispielsweise gezeigt werden, um die Eisenbahn als Triebkraft der Industrialisierung darzustellen. Das Bild hängt im Musée d’Orsay in Paris und ist – wie weitere rund 400 Exponate – für die Ausstellung im Landesmuseum als Leihgabe angefragt. Ganze Räume sollen mit großen Installationen gefüllt werden. Auts stellt sich beispielsweise den Nachbau einer Barrikade vor, mit der in der 1848er-Revolution Straßen blockiert wurden. Moderne Medienstationen sollen ebenso zum Konzept gehören wie historische Requisiten. Die Fläche im Landesmuseum soll mit etwa 1000 Quadratmetern ähnlich groß sein wie die bei der Nero-Ausstellung.
Stadtmuseum Simeonstift: Hier soll, sagt Rainer Auts, ebenfalls auf einer Fläche ähnlich der Nero-Ausstellung (rund 500 Quadratmeter), das Leben von Karl Marx im Mittelpunkt stehen, seine Familie, sein Umfeld, sein unstetes Leben zwischen Flucht, Exil, der vergeblichen Hoffnung auf die Revolution, seine Freundschaft mit Friedrich Engels und die schweren familiären Schicksalsschläge – Marx musste den Tod von fünf seiner sieben Kinder miterleben. Die Ausstellung werde voraussichtlich nach den Orten seines Lebens gegliedert, sagt Auts, also ausgehend von Marx’ Geburtsstadt Trier über Bonn, Berlin, Köln, Paris und Brüssel bis nach London. Rund 100 Exponate, Bilder, Archivalien und Briefe sollen dafür geliehen werden, berichtet Auts.
Mehr Marx: 2018 soll die dann erneuerte Dauerausstellung im Karl-Marx-Haus (Träger: Friedrich-Ebert-Stiftung) wiedereröffnet werden. Das Bischöfliche Dom- und Diözesanmuseum greift 2018 ebenfalls ein zu Marx passendes Thema auf: „Lebenswert Arbeit“. Theater Trier, Tufa, Galerien, die Hochschulen und Schulen sowie Vereine in Trier planen schon konkrete Veranstaltungen für ein Rahmenprogramm zur Ausstellung.