Hector ist sein großes Vorbild
Lars Birster aus Bliesransbach mischt mit der U19 des FCK die Bundesliga auf
Die U19 des 1. FC Kaiserslautern führt die Staffel Süd/Südwest der Fußball-Bundesliga an. Mittendrin: Innenverteidiger Lars Birster aus Bliesransbach, der ähnlich bodenständig rüberkommt wie sein großes Vorbild.
Bliesransbach. Der Nachwuchs des 1. FC Kaiserslautern macht Spaß. Die U15 führt die Tabelle der Regionalliga Südwest ohne Punktverlust und ohne Gegentor an, die U17 liegt nach dem jüngsten 3:2-Erfolg gegen Bayern München auf dem sechsten Platz in der Bundesliga. Und die U19 hat mit einem 2:1-Sieg am vergangenen Sonntag ebenfalls gegen den FC Bayern gar die Tabellenspitze in der Bundesliga erklommen.
Ein Grund, warum es in der U19 rund läuft, ist Lars Birster aus Bliesransbach. Der Innenverteidiger spielte nach einer langwierigen Schambeinentzündung gegen die Bayern erstmals wieder von Beginn an. „Also ich möchte jetzt nicht, dass das übertrieben rüberkommt, aber ich hatte gegen die Bayern nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren könnten. Wir sind extrem zweikampfstark und funktionieren als Team, das merkt man“, erklärt Birster den aktuellen Erfolg.
Studium beginnt im Oktober Der 18-Jährige wechselte nach Stationen beim SC Bliesransbach, SV Auersmacher und 1. FC Saarbrücken vor zwei Jahren zu den Pfälzern. „Ich wollte einfach immer etwas Neues probieren, deshalb bin ich gegangen. Als die Anfrage des FCK kam, war ich natürlich stolz wie Oskar. In meiner Familie sind alle Lautern-Fans. Das ist schon eine Ehre, wenn ein solcher Club anfragt. Zudem hatte ich die Sicherheit, beim FCK Junioren-Bundesliga spielen zu können“, sagt Birster. Gerade der FCS kann diese Bühne seinen Talenten nur sporadisch bieten. Die U19 ist beispielsweise im Sommer abgestiegen und spielt nun in der Regionalliga Südwest.
Talentiert, selbstbewusst, bodenständig: Lars Birster aus Bliesransbach setzt nicht alles auf die Karte Profifußball.
Birster, dessen Vater Jörn lange Jahre den SV Auersmacher trainierte, verfolgt das Geschehen und die Entwicklung im Saar-Fußball, aber auch im eigenen Verein. Bislang hat er jedes Heimspiel der Zweitligaprofis im Stadion mitverfolgt. „Wir drücken alle die Daumen und unterstützen die Mannschaft, wo wir können“, sagt der Innenverteidiger, für den nach der Saison eine wichtige Entscheidung ansteht: Profi oder nicht? „Ich habe in diesem Jahr mein Abitur gemacht und werde ab Oktober Deutsch und Sport auf Lehramt studieren. Das hat absoluten Vorrang. Ich kenne das Fußballgeschäft schon etwas und weiß, wie schnell es mit einer Karriere vorbei sein kann“, sagt Birster.
„Wehre mich nicht dagegen“Aber ein Karriere-Ende nach der Jugend ist natürlich nicht geplant. „Es wäre eine Ehre, wenn ich für die U23 des FCK in der Regionalliga spielen dürfte. Ich mache alles für den Fußball, aber ich setze nicht alles auf diese Karte“, sagt der Bliesransbacher, der noch in seinem Heimatort wohnt und sechs Mal pro Woche nach Kaiserslautern ins Training fährt.
Neben Birster ist auch Marius Schley, der aktuell bei der U23 des FC Schalke 04 in der Regionalliga West spielt, aus Bliesransbach. Aus dem Nachbarort Auersmacher stammt Nationalspieler Jonas Hector, der von Papa Birster mitgeprägt wurde. „Natürlich ist Jonas für alle von der Oberen Saar ein Vorbild. Jeder träumt von so einer Karriere. Aber ich habe Profifußball noch nie bewusst als Ziel formuliert. Wenn es so kommt, werde ich mich aber nicht dagegen wehren“, erklärt der 18-Jährige bodenständig.
Am Samstag ist Birster mit der U19 des Roten Teufel zu Gast beim 1. FC Nürnberg. „Also wenn ich ehrlich bin, habe ich bislang noch keine Mannschaft in der Liga gesehen, gegen die wir chancenlos sind. Aber mal sehen, die Saison ist noch lang“, sagt das nächste hoffnungsvolle Fußball-Talent aus dem Saarland.