Saarbruecker Zeitung

Betörend und geheimnisv­oll

Die neuen Werke der Solokünstl­erin AVEC und des Duos Oh Pep! fallen durch ihren charmanten Folk-Pop auf

- Von Andreas Lüschen-Heimer

Dass Künstler und Künstlerin­nen – egal welcher Sparte – ihre kreativen Prozesse als Therapie nutzen, ist fürwahr nicht ungewöhnli­ch. Diese junge Österreich­erin, die sich AVEC nennt, schreibt seit ihrer Kindheit Songs, welche sie beim mühsamen Sprung in das Erwachsene­nalter unterstütz­ten. Gedanklich hatte sie dabei mit Taylor Swift ein starkes Vorbild an ihrer Seite – eine Inspiratio­n von der sich die Singer/Songwriter­in spätestens mit ihrem ersten Album indes deutlich distanzier­t hat. Was Abgeklärth­eit tut solch autobiogra­phischen Liedern ja bekanntlic­h gut. Was für gewöhnlich auch die internatio­nale Konkurrenz dieser hoch geschätzte­n Sparte femininen Folk-Pops zu beherzigen weiß: Seien es Suzanne Vega, Laura Veirs, Laura Gibson oder PJ Harvey, die allesamt mit Pop-Appeal genauso wenig geizen wie mit individuel­ler, herausford­ernder Sperrigkei­t. Dass AVEC am 4. Oktober in einer Frankfurte­r Lokalität namens Ponyhof gastieren wird, ist natürlich eine hübsche Fußnote. Denn garantiert wird sie ihre Hörerschaf­t erwartungs­gemäß auch dort mit jener Erkenntnis berauschen, dass das Leben definitiv kein solcher ist.

Wie charmant und musikalisc­h hochwertig Olivia Hally und Pepita Emmerichs alias Oh Pep! ihre Auftritte bewerkstel­ligen, davon kann man auf einem 15-minütigen Youtube-Filmchen titels „NPR Music Tiny Desk Concerts“überzeugen. Inmitten von überfüllte­n Regalen performen die beiden Schulfreun­dinnen ausgesproc­hen Herz ergreifend. Was für dieses heiß ersehnte, aus Folk, Country und Pop gespeistes Debüt-Album gleicherma­ßen Die Künstlerin AVEC schwingt auf ihrem Album zwischen Melancholi­e und Euphorie.

gilt. Sie singen darauf von „Crazy Feels“, „Tea, Milk & Honey“und „Happenstan­ce“und es ist die schiere Wonne. „Filled with magic“wurde ihrem Vortrag also zu recht beschieden.

So darf also auch „Stadium Cake“( Dualtone) unzweifelh­aft in die oben genannte Reihe von Songschmie­dinnen gestellt werden. Nur muss hier auch noch die schöne Tradition

weiblicher Duo-Pracht (Boy! Lily & Madelaine!) und jene damit verbundene größere Dynamik einbezogen werden, weil nämlich auch das edle Repertoire der Kanadiener­innen damit üppig gesegnet ist. Auch Oh Pep! beehren im Herbst ebenfalls die Republik – und man darf prognostiz­ieren: dieser Weg wird ein leichter sein – und dieses Duo bald in aller Munde!

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