Betörend und geheimnisvoll
Die neuen Werke der Solokünstlerin AVEC und des Duos Oh Pep! fallen durch ihren charmanten Folk-Pop auf
Dass Künstler und Künstlerinnen – egal welcher Sparte – ihre kreativen Prozesse als Therapie nutzen, ist fürwahr nicht ungewöhnlich. Diese junge Österreicherin, die sich AVEC nennt, schreibt seit ihrer Kindheit Songs, welche sie beim mühsamen Sprung in das Erwachsenenalter unterstützten. Gedanklich hatte sie dabei mit Taylor Swift ein starkes Vorbild an ihrer Seite – eine Inspiration von der sich die Singer/Songwriterin spätestens mit ihrem ersten Album indes deutlich distanziert hat. Was Abgeklärtheit tut solch autobiographischen Liedern ja bekanntlich gut. Was für gewöhnlich auch die internationale Konkurrenz dieser hoch geschätzten Sparte femininen Folk-Pops zu beherzigen weiß: Seien es Suzanne Vega, Laura Veirs, Laura Gibson oder PJ Harvey, die allesamt mit Pop-Appeal genauso wenig geizen wie mit individueller, herausfordernder Sperrigkeit. Dass AVEC am 4. Oktober in einer Frankfurter Lokalität namens Ponyhof gastieren wird, ist natürlich eine hübsche Fußnote. Denn garantiert wird sie ihre Hörerschaft erwartungsgemäß auch dort mit jener Erkenntnis berauschen, dass das Leben definitiv kein solcher ist.
Wie charmant und musikalisch hochwertig Olivia Hally und Pepita Emmerichs alias Oh Pep! ihre Auftritte bewerkstelligen, davon kann man auf einem 15-minütigen Youtube-Filmchen titels „NPR Music Tiny Desk Concerts“überzeugen. Inmitten von überfüllten Regalen performen die beiden Schulfreundinnen ausgesprochen Herz ergreifend. Was für dieses heiß ersehnte, aus Folk, Country und Pop gespeistes Debüt-Album gleichermaßen Die Künstlerin AVEC schwingt auf ihrem Album zwischen Melancholie und Euphorie.
gilt. Sie singen darauf von „Crazy Feels“, „Tea, Milk & Honey“und „Happenstance“und es ist die schiere Wonne. „Filled with magic“wurde ihrem Vortrag also zu recht beschieden.
So darf also auch „Stadium Cake“( Dualtone) unzweifelhaft in die oben genannte Reihe von Songschmiedinnen gestellt werden. Nur muss hier auch noch die schöne Tradition
weiblicher Duo-Pracht (Boy! Lily & Madelaine!) und jene damit verbundene größere Dynamik einbezogen werden, weil nämlich auch das edle Repertoire der Kanadienerinnen damit üppig gesegnet ist. Auch Oh Pep! beehren im Herbst ebenfalls die Republik – und man darf prognostizieren: dieser Weg wird ein leichter sein – und dieses Duo bald in aller Munde!