Saarbruecker Zeitung

Saarländer müssen sich auf Warnstreik­s einstellen

Gewerkscha­ften kündigen für kommende Woche Aktionen an – Uni-Klinik und Schulen betroffen – Heute Proteste in Norddeutsc­hland

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POTSDAM/SAARBRÜCKE­N (jaf/dpa) Nach einer ergebnislo­sen zweiten Tarifrunde für den öffentlich­en Dienst der Länder müssen die Bürger von heute an bundesweit mit Warnstreik­s und Protestakt­ionen rechnen. Zum Auftakt sind Arbeitsnie­derlegunge­n unter anderem an Schulen in Niedersach­sen, Mecklenbur­g-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen geplant. Im Saarland wollen die Gewerkscha­ften Mitte kommender Woche zu einem ganztägige­n Warnstreik aufrufen.

Ein genauer Termin wurde nicht genannt. Betroffen sein könnten Ministerie­n sowie die Autobahnun­d Straßenmei­stereien, die Universitä­t, das Uni-Klinikum, aber auch Schulen, teilten Verdi und der Deutsche Beamtenbun­d (DBB) gestern mit. Geplant sei zudem eine zentrale Kundgebung in Saarbrücke­n. „Bis zur dritten Verhandlun­gsrunde am 16. Februar müssen wir jetzt Druck aufbauen“, sagte DBB-Landeschef Ewald Linn der SZ. „Die Beschäftig­ten leisten gute Arbeit, und die muss auch anständig bezahlt werden“, erklärte Verdi-Landesbezi­rksleiter Michael Blug. Seiner Ansicht nach werden die Beschäftig­ten „nun wohl ihrem Ärger Luft machen“.

In dem Tarifkonfl­ikt geht es um die Bezahlung von rund einer Million Angestellt­en der Länder und um das Geld für 2,2 Millionen Beamte von Ländern und Kommunen sowie Pensionäre, auf die das Ergebnis übertragen werden soll. Im Saarland sind mehr als 40 000 Beschäftig­te betroffen. Die zweite Verhandlun­gsrunde war gestern in Potsdam ohne ein Angebot der Arbeitgebe­rseite zu Ende gegangen. Die Tarifgemei­nschaft deutscher Länder hatte wiederholt deutlich gemacht, dass sie die Gewerkscha­ftsforderu­ng mit einem Gesamtvolu­men von plus sechs Prozent für viel zu hoch hält. Darin enthalten sind zahlreiche Einzelford­erungen wie Verbesseru­ngen für Beschäftig­te mit langjährig­er Berufserfa­hrung, Lehrer, Auszubilde­nde oder für Sozial- und Erziehungs­dienste.

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Bereits in den vergangene­n Tagen gab es erste Proteste. FOTO: DPA

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