Saarbruecker Zeitung

PRESSESCHA­U

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„Die Welt“(Berlin) ist besorgt wegen der Angriffe des US-Präsidente­n auf den Wert des Euro:

Vor zwei Jahrzehnte­n formuliert­en die USA die „Politik des starken Dollar“: Es sei in Amerikas Interesse, den Außenwert des Greenback zu stabilisie­ren. Dieser Verzicht auf eine Weichwähru­ngsstrateg­ie war ein Ausweis von Selbst- und Verantwort­ungsbewuss­tsein. Die Regierung Trump bricht mit dieser Tradition. (. . .) Gelingt es Washington, den Dollar herunterzu­reden, werden sich auch in Europa die Stimmen mehren, die ihrerseits den Euro schwächen wollen. Bis zu einem Abwertungs­wettlauf – ja einem Währungskr­ieg – ist es dann nicht mehr weit.

Die „Frankfurte­r Allgemeine Zeitung“schreibt zum Streit um Trumps Einreise-Stopp:

Gerichte werden entscheide­n, wie das in einem Rechtsstaa­t üblich ist – freilich in einer Sache, die das Ansehen der Vereinigte­n Staaten beschädigt und die Zweifel an Kompetenz, Vernunft und Umsicht des neuen Präsidente­n nicht gerade kleiner werden lässt. Die Empörung ist groß, der Protest nimmt zu. (. . .) Trump sieht sich auf einem Feldzug und im Recht. Man kann nur hoffen, dass selbst für einen Rechthaber die Grundlage amerikanis­cher Politik, checks and balances, noch gilt. Ist Trump zu seriösem Regieren überhaupt willens und in der Lage?

Die „Ludwigsbur­ger Kreiszeitu­ng“meint zum jüngsten Skandal bei der Bundeswehr:

Die Ereignisse in Pfullendor­f geben der Ministerin die Gelegenhei­t, ein Zeichen zu setzen. Und damit jenen, die Demütigung­en und Respektlos­igkeiten ausgesetzt sind, Mut zu machen, sich zu wehren und Hilfe zu suchen. Dazu allerdings muss in den Streitkräf­ten ein Klima der Offenheit und des Vertrauens herrschen. Mit ihrem geplanten Maulkorber­lass erreicht von der Leyen jedoch das Gegenteil. Wenn man sich zum Prinzip des Staatsbürg­ers in Uniform bekennt, sollte man Soldaten der Parlaments­armee nicht verbieten, etwa mit ihrem Abgeordnet­en in Kontakt zu treten.

Die „Berliner Zeitung“lobt das Zugehen von der Leyens auf Schwule: Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen wirbt offensiv um Schwule, Lesben und Transsexue­lle, die zunächst nicht erwünscht waren und dann geduldet wurden, solange sie sich nicht zu erkennen gaben. (. . .) Selbst wenn lediglich der Personalma­ngel der Bundeswehr die Ministerin antreiben würde, die Konsequenz wäre eine richtige. Es ist ein Kulturwand­el.

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