Gerissener Jurist gegen Polizist
Anwalt „Dimitrios Schulze“setzt sich auf unkonventionelle Art für seine Mandanten ein
SAARBRÜCKEN (ry) Der Mannheimer Stadtteil Jungbusch ist das Multikulti-Herz der Stadt, proletarisch, migrantisch, bunt. Er ist auch der Kiez von Anwalt Dimitrios Schulze (Adam Bousdoukos), Dimi genannt, der hier leidenschaftlich und trickreich für die rechtlichen Nöte seiner Mandanten im Einsatz ist und zwischendurch im Laden seiner Mutter Helena (Despina Pajanou) aushilft. Untertreibung ist Dimis Sache nicht. Er gibt sich jederzeit überzeugt davon, das Beste zu sein, was seinen Mandanten passieren kann. Kronzeugendeals liegen ihm näher als Grundsatzkämpfe, und wenn es gilt, die Mandanten aus der Schlinge von Ermittlungsrichterin Eszter Petöfi (Eleonore Weisgerber) zu ziehen, verbiegt er auch mal sanft die Faktenlage.
Bei Samira El Fani (Gizem Emre) etwa, die im Laden von Dimis Freundin Abeo (Zodwa Selele) wertvollen Schmuck geklaut hat, eine Wiederholungstat. Zwar sieht Abeo nicht gern, dass Dimi sich für die kleinkriminelle Samira einsetzt. Aber dass es ihm gelingt, sie statt in Untersuchungshaft in die Psychiatrie hineinzutricksen, muss sie trotzdem anerkennen.
Den ehrgeizigen Revierpolizisten Sultan Cakmak (Kida Khodr Ramadan) dagegen macht der Anwalt auf diese Art wahnsinnig. Sultan hat einen Privatkampf mit Dimi, in dem Radarfallen und das Gewerbeaufsichtsamt eine nicht unbedingt rühmliche Rolle spielen. Als sich die Gelegenheit bietet, gegen seinen Intimfeind wegen eines größeren Vergehens zu ermitteln, ergreift Sultan diese Chance sofort.
Anwältin Laura Pellegrini (Liane Forestierie) hat ihren Vorwurf, ihr ehemaliger Kommilitone Dimi habe mit ihrer Hilfe bei einer Prüfung betrogen, noch nicht ganz ausgesprochen, als Sultan die Hausdurchsuchung schon in Gang gesetzt hat. Böse Situation für Dimitrios Schulze, denn das könnte das Ende seiner Tätigkeit als Anwalt bedeuten. Und dann könnte er sich weder für Samira einsetzen noch für Bauleiterin Alexa Livrova (Katharina Hauter), seine neue Mandantin, die des versuchten Totschlags beschuldigt wird und von deren Unschuld er überzeugt ist.
Regisseur Cüneyt Kaya versammelte rund um Adam Bousdoukos ein Ensemble mit so bunter internationaler Herkunft wie die Figuren in seinem ersten Fernsehfilm. Das Drehbuch zum Krimi, der der Auftakt einer geplanten Reihe sein soll, schrieb Fred Breinersdorfer, selbst Jurist und seit „Anwalt Abel“erfahren darin, Juristerei und Krimi zusammenzubringen. Er stammt ebenfalls aus Mannheim und lieferte des Weiteren zuletzt auch das Drehbuch für „Das Tagebuch der Anne Frank“.