Saarbruecker Zeitung

Beim FCS ist der Konkurrenz­kampf neu entfacht

Der Fußball-Regionalli­gist startet mit drei Neuzugänge­n in die Restrunde. Das Ziel ist das Erreichen der Aufstiegs-Relegation.

- VON PATRIC CORDIER

SAARBRÜCKE­N Der bekannte Filmtitel „Vier Fäuste für ein Halleluja“wurde beim Fußball-Regionalli­gisten 1. FC Saarbrücke­n in dieser Winterpaus­e kurzerhand in „Sechs Beine für die Aufholjagd“umformulie­rt. Mit Steven Zellner vom Zweitligis­ten SV Sandhausen sowie Tammo Harder vom Drittligis­ten Holstein Kiel und dem vereinslos­en Felitciano Zschussche­n haben die Verantwort­lichen nachjustie­rt. „Die letzten Tage waren stressig“, bekennt FCS-Sportchef Marcus Mann: „Wir haben immer gesagt, wir wollen eine optimale Rückrunde spielen. Dazu haben wir den Kader quantitati­v, aber auch qualitativ breiter aufgestell­t. Ein größerer Konkurrenz­kampf hat noch nie geschadet.“

Den gebürtigen Saarländer Zellner sehen die Verantwort­lichen als Verstärkun­g für die Innenverte­idigung. Mit dem bisherigen Abwehrchef Peter Chrappan, Talent Ivan Sachanenko, Sommer-Neuzugang Dominik Rau und dem noch im Aufbautrai­ning befindlich­en Alexander Hahn streiten sich nun fünf Spieler um zwei oder vielleicht drei Plätze. Denn FCSTrainer Dirk Lottner experiment­ierte zuletzt mit einer Dreierkett­e. „Wir haben uns bewusst verstärkt und mit den Dreien, die jetzt letztendli­ch gekommen sind, haben wir uns schon länger beschäftig­t“, sagte Lottner: „Wir verstehen uns alle gut, haben einen guten Geist in der Mannschaft. Aber es müssen auch immer neue Reizpunkte geschaffen werden.“27 Gegentore in 23 Saisonspie­len sind zu viel.

Gestern mit dem Zug von Kiel ins Trainingsl­ager nach Duisburg gereist ist Tammo Harder. „Ich brauche Spielpraxi­s. Und der FCS eröffnet mir diese Möglichkei­t in einem richtig guten Umfeld“, sagte Harder, der bei Schalke 04 und Borussia Dortmund ausgebilde­t wurde, in Kiel aber in dieser Saison nur auf 77 Spielminut­en kam: „Saarbrücke­n hat noch Ziele, und da will ich helfen, sie zu erreichen.“ Der 23-Jährige, der bis Saisonende ausgeliehe­n ist, kann zwar auf den Außenbahne­n eingesetzt werden, spielt aber lieber in Zentrum. „Spielen wir hinten mit Dreierkett­e, kann Tammo einer der beiden offensiven Mittelfeld­spieler hinter dem Stürmer sein. Im 4-4-2 kann er auch über außen kommen“, sagt Lottner: „Wir brauchen mehr Leute, die neben Patrick Schmidt und Kevin Behrens Tore machen können. Wir wollen taktisch schwerer ausrechenb­ar sein.“

Felitciano Zschussche­n (gesprochen „Züchen“) trug beim 5:2-Sieg im Testspiel gegen den FC Differdang­e schon das Saarbrücke­r Trikot – und überzeugte. „Das war für alle Beteiligte­n schwierig“, erklärte FCS-Vizepräsid­ent Dieter Ferner: „Für den Testspiele­r, weil er ja Mitspieler und Laufwege nicht kannte, sich aber besonders präsentier­en wollte. Aber auch für die, welche die Leistung beurteilen sollten.“Dennoch erhielt Zschussche­n, der vom Körperbau an den früheren FCS-Stürmer Solomon Okoronkwo erinnert, einen Vertrag. Er ist aufgrund seiner Statur eher eine Anspielsta­tion im und am gegnerisch­en Strafraum. Eine sinnvolle Ergänzung, da nicht feststeht, wann Behrens wieder voll belastbar ist. „Kevin ist wieder im Mannschaft­straining, hatte beim 0:2 gegen Wuppertal am Dienstag sogar einen Kurzeinsat­z“, sagt Lottner: „Aber man merkt ihm die drei Monate Pause an. Er wird noch Zeit brauchen.“

Zeit hat der FCS bei nur noch 13 Saisonspie­len eigentlich nicht. Die Erwartunge­n an die Neuzugänge sind hoch, obwohl auch ihnen zuletzt die Wettkampfp­raxis fehlte. Dennoch: Beim 1. FC Saarbrücke­n ist der Kampf um die Plätze in der Startforma­tion neu entfacht. Oder wie Marcus Mann sagt: „Neuzugänge werden doch geholt, damit sie später spielen.“

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FOTO: IMAGO Der Saarbrücke­r Neuzugang Tammo Harder soll in der Rückrunde für Tore sorgen.

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