Drei kluge Köpfchen
Neu im Kino: „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“von Theodore Melfi – Unterhaltsamer Erbauungsfilm
solcher Film wirkt angesichts der immanenten Rassenunruhen in den USA wie ein Beruhigungsmittel aus guter alter Zeit, als Künstler wie Harry Belafonte oder Sidney Poitier die Angst des weißen Mittelstands vor schwarzem Aufbruch charmant beschwichtigten. Diesmal sind es Taraji P. Henson, Octavia Spencer und Janelle Monáe, die es mit Fleiß, Talent und Mutterwitz ins Zentrum weißer Herrschaftsvision bringen, wo Kirsten Dunst den kaum verhohlenen Rassismus verkörpert, während Kevin Costner für das gute, liberale Amerika eintritt und fast schon folgerichtig die beste Figur im Spiel gibt.
Das Ganze ist so dermaßen nett und frei von Kanten, dass es eine Menge darüber aussagt, wie es um die amerikanische Gesellschaft tatsächlich steht, wenn sie solche Erbauungsfilme nötig hat. Im Gegenzug gilt aber auch, dass dieser Heimatkundeunterricht in Bewegtbild hübsch anzuschauen ist mit seinem akkurat rekonstruierten Zeitkolorit. Er ist zudem straff in Szene gesetzt und bietet rund ein Dutzend Szenen, die sich ins Gedächtnis einschmeicheln, weil sie klare Gut-Böse-Kante geben und trotzdem echte Gefühle anklingen lassen. Klar ist das sehr amerikanisch, aber es ist auch sehr unterhaltsam.