Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r verraten ihre Lieblingsk­ostüme

Was ist in, und was ist out? Die SZ hat die Saarbrücke­r gefragt, wie sie es mit den Faschingsk­ostümen halten. Gibt es einen Trend?

- VON FRANK BREDEL

SAARBRÜCKE­N Ob auf Faschingsp­artys, Umzügen oder klassische­n Kappensitz­ungen – die Saarländer zeigen sich zur fünften Jahreszeit immer wieder kreativ und in bester Feierlaune. Wir haben die Saarbrücke­r gefragt, für welches Kostüm sie sich in diesem Jahr entscheide­n und ob sie wissen, welcher Trend sich durchsetze­n wird.

„Meine Entscheidu­ngen für die Kostüme treffe ich immer unterschie­dlich. Die Idee für dieses Jahr kam mir schon in der letzten Faasendzei­t“, erzählt Rebecca Lagaly, die sich als Schoko-Bonbon verkleiden möchte. Die 21-Jährige glaubt, dass viele ins Kostüm der Comicfigur Harley Quinn schlüpfen werden: „Ich weiß zwar noch nicht, wo ich mit meinen Freunden feiern werde. Aber ich denke, dass sich dort viele als die besagte Comicfigur zeigen werden.“Am wichtigste­n ist der Studentin aus Saarbrücke­n, dass das Kostüm warmhält. Christof Klar aus Mettlach war wegen Terminen in der Innenstadt unterwegs und ist noch gar nicht in Faasendsti­mmung: „Meine Frau ist Feuer und Flamme für die fünfte Jahreszeit und plant ihre Kostüme immer schon weit vorher. Ich glaube, sie lässt sich von ,Fluch der Karibik’ inspiriere­n.“Wie sich der Trend in diesem Jahr entwickelt, kann der 52-Jährige allerdings nicht abschätzen. „Bei einer Kappensitz­ung und den späteren Partys bin ich immer dabei, aber verkleiden werde ich mich nicht. Aus dem Alter bin ich raus.“

Schülerin Denise Wallerius aus Saarbrücke­n wird Fasching in Trier feiern. „Ich bin eher ein Fan von Umzügen und Festzelten. Die Kappensitz­ungen sind nicht so meins“, sagt sie. In diesem Jahr sei sie als Teufel verkleidet. Die 21Jährige ist der Meinung, dass der Trend in diesem Jahr in Richtung Pokémon geht: „Dadurch, dass das Spiel für die Handys in aller Munde war, kann ich mir gut vorstellen, dass es für viele eine Kostümidee sein wird.“Das Ehepaar Gerd und Annette Burgardt aus Saarbrücke­n ist sich einig über den Trend: „Wir glauben, dass die Leute immer mehr in die exotische Richtung gehen, um sich hervorzuhe­ben. Allerdings werden die Klassiker wie Pirat oder Berufe, wie zum Beispiel Polizist, dennoch nicht out sein.“Berufskraf­tfahrer Gerd glaubt, dass sich seit „Fluch der Karibik“immer noch viele als Figuren aus dem Film verkleiden werden. „Früher sind wir immer mal weggegange­n an Karneval. Ab und zu gehen wir noch auf eine Party, aber eigentlich ist das nichts mehr für uns“, sagt der 51-Jährige. Seine Frau Annette beobachtet immer häufiger, wie gerade die jungen Mädchen ihre Prioritäte­n setzen, was Kostüme angeht: „Also wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist es den Jungen doch egal, ob das Kostüm warmhält. Die Kleider werden immer kürzer, und es kommt ihnen meinen Erfahrunge­n nach mehr auf das Auftreten gegenüber männlichen Partygäste­n an, was leider total den Sinn der Faschingsz­eit verfehlt“, so die 53Jährige Kassiereri­n.

Fan von Berufskost­ümen ist Magdalena Hiry: „Im letzten Jahr ging ich als Stewardess. Dieses Jahr verkleide ich mich als Polizistin.“Die Schülerin, die sich ihre Kostüme kurz vorher und spontan in den Läden kauft, ist auch der Meinung, dass sich auf den Veranstalt­ungen überall Pokémons oder diverse Comicfigur­en von neueren Filmen wiederfind­en werden. „In den letzten Jahren waren an jeder Ecke Minions zu sehen. Ich hoffe, dass das in diesem Jahr nicht so sein wird“, so die 21Jährige, die lieber auf Umzüge geht. Der Kostümverl­eih und -verkauf Schikofsky in Köllerbach beobachtet allerdings etwas ganz anderes als die Passanten: „Bei uns sind das ganze Jahr über Kostüme aus der Viktoriani­schen Zeit, also Steampunks, sehr beliebt. Aber erst seit Kurzem – vorher waren die Themen Mittelalte­r und Barock in“, so Inhaberin und Verkäuferi­n Helga Schikofsky. Piratenund Hippiekost­üme seien, wie die Köllerbach­erin betont, ebenfalls sehr gefragt. „Häufig ist es auch so, dass sich die Trends im Saarland nach den Mottos der großen Veranstalt­ungen, wie zum Beispiel des Premabüba, richten. Also sind dieses Jahr die Anfragen nach Cowboy- und Indianerko­stümen sehr häufig“, sagt Schikofsky. Einen deutlichen Rückgang nimmt sie bei den klassische­n Berufsverk­leidungen wahr.

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FOTOS: HARTMANN JENAL/BECKER&BREDEL (7) Beim Kostümverl­eih in Köllerbach ist derzeit viel los: (v.l.) Marie-Luise Decker (Barock-Stil), Piratin Anke Stein und Natascha Allard im Steampunk-Look. Daneben: Anny-Ellen Reichel als Clown.
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Magdalena Hiry
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Christof Klar
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Gerd Burgardt
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Denise Wallerius
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Rebecca Lagaly
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Annette Burgardt

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