Die „Wambe“rocken die Halle
Beim 25. Hallenmasters war die Stimmung wieder so, wie es sich gehört zum Höhepunkt des saarländischen Hallenwinters.
Rami Cifiti, 36, aus Saarlouis
Werner Stättler,62, aus Dudweiler
Manfred Maurer, 67, aus Quierschied SAARBRÜCKEN Vollgas von Anfang an. Bei der Jubiläumsauflage des Volksbanken-Hallenmasters ging es gestern Nachmittag vor 3400 Zuschauern in der ausverkauften Saarbrücker Saarlandhalle gleich zur Sache. 18 Tore in den ersten drei Spielen, es wurde laut. Und dann trafen im vierten Spiel mit Saarlandligist Spvgg. Quierschied und Oberligist FV Diefflen (5:5) auch noch die Mannschaften mit den meisten Fans in der Halle aufeinander.
Die Quierschieder hatten sich bereits um 9.30 Uhr vor der heimischen Kult-Kneipe „Tante Emma“getroffen, die eigens zur Einstimmung auf das Masters für die Fans geöffnet hatte. Um 10.20 Uhr fuhr der erste von zwei Fanbussen nach Saarbrücken. Auch Manfred Maurer kam mit einem der Busse zur Saarlandhalle – natürlich in einem der 300 T-Shirts, die sein Verein hatte anfertigen lassen. Darauf stand: „Wambe. Halle. Zusamme.“. Das Urgestein der Spvgg. Quierschied hatte schon die erste und einzige Teilnahme der „Wambe“am Endturnier erlebt, als die Sportvereinigung im Endspiel dem FV Eppelborn mit 0:3 unterlag. „Ich war 1993 beim ersten Masters in Erbach dabei“, erzählt der 67 Jahre alte ehemalige Linksaußen. Maurer hat als Maschinenfahrer am Kraftwerk Weiher, dem Wahrzeichen neben dem Quierschieder Sportplatz, gearbeitet. „Manne“hat seinem Heimatverein immer die Treue gehalten. Gestern erlebte er einen Höhepunkt der Vereinsgeschichte mit.
Nach 47 Qualifikationsturnieren, zu denen 32 847 Zuschauer gekommen waren, kulminierte gestern bei der 25. Auflage der Masters-Wahnsinn nicht nur bei den roten Diefflern und den schwarz-weißen Quierschiedern, die mit kleinen Fähnchen ausgestattet waren. Beide Fangruppen dominierten links und rechts die eine Seite der Halle. „Das ist eine geile Stimmung hier!“, sagte Werner Stättler, der zum ersten Mal beim Masters war. Der 62-Jährige aus Dudweiler, einer der im Saarfußball berühmten vier StättlerBrüder vom ASC Dudweiler, ergänzte mit einem Schmunzeln: „Vor Fastnacht ist das ideal, um die Fastnachtsstimmung einzuläuten.“
Nach dem turbulenten 5:5 im Spiel zwischen Titelverteidiger Diefflen und Außenseiter Quierschied wurde es etwas ruhiger – aber nicht lange. Denn auch die rotgekleideten Fans der SG Lebach-Landsweiler waren lautstark. Nutzte nichts, sie waren schon nach ihrem zweiten Spiel ausgeschieden. 5:5, 4:3 und 4:4 – bei den Quierschieder Spielen wurde es dramatisch. Und während die Fans der Spvgg das von den Isländern bei der EM bekannten frenetischen Anfeuerungsklatschen zeigten, wurde es auch bei den Diefflern laut. Die Mannschaft der sieggewohnten größten Fangruppe schied aber überraschend im dramatischen Gruppenfinale durch ein 3:6 gegen Dillingen aus.
In den Halbfinals wurde es dann deutlich: Die Wiesbacher jubelten über ein 6:1 gegen Dillingen, Quierschied über ein 5:2 gegen Saar 05. Und obwohl die Quierschieder das Finale gegen Wiesbach mit 2:4 verloren (siehe auch den Bericht auf Seite D 3), gewannen die Quierschieder Fans und die Mannschaft eine Menge Sympathien beim Turnier in der Saarbrücker Saarlandhalle.
Ausrichter SV Gersweiler war mit 170 Helfern im Einsatz. Organisationsleiter Frank Thielen, auch beruflich Masters involviert, freute sich „über ein sehr attraktives Turnier. Hervorragend“. 170 Helfer des SV packten mit an. Ganz Gersweiler war beteiligt, die Helfer kamen auch von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Musikverein, und 60 Schüler des Saarbrücker Ludwigsgymnasiums halfen auch mit. Andreas Schwinn, Geschäftsführer des Saarländischen Fußball-Verbandes, freute sich, dass Spieler und Zuschauer die Futsal-Regeln im zweiten Jahr mittlerweile gut verstehen: „Es sind faire Spiele mit offenem Visier und vielen Toren, das ist super für die Zuschauer.“
„Ich bin mit dem FV Diefflen hier, weil ich Stürmer Chris Haase gut kenne. Es ist mein erstes
Masters, das ich miterlebe – super, wie toll
die Stimmung hier ist.“
„Ich bin als neutraler Zuschauer hier und bin begeistert von den Schiedsrichtern. Sie müssen hier wirklich etwas leisten – und sie machen es wirklich sehr
gut.“
„Ich war beim ersten Masters 1993 in Erbach,
als die Spvgg. Quierschied dabei war. Das war damals schon sehr schön und auch
ausverkauft. Die Atmosphäre hier in der Saarlandhalle ist super – und die Quierschieder Fans sind wieder die
besten.“