Saarbruecker Zeitung

Die „Wambe“rocken die Halle

Beim 25. Hallenmast­ers war die Stimmung wieder so, wie es sich gehört zum Höhepunkt des saarländis­chen Hallenwint­ers.

- VON MARCUS KALMES UND STEFAN REGEL

Rami Cifiti, 36, aus Saarlouis

Werner Stättler,62, aus Dudweiler

Manfred Maurer, 67, aus Quierschie­d SAARBRÜCKE­N Vollgas von Anfang an. Bei der Jubiläumsa­uflage des Volksbanke­n-Hallenmast­ers ging es gestern Nachmittag vor 3400 Zuschauern in der ausverkauf­ten Saarbrücke­r Saarlandha­lle gleich zur Sache. 18 Tore in den ersten drei Spielen, es wurde laut. Und dann trafen im vierten Spiel mit Saarlandli­gist Spvgg. Quierschie­d und Oberligist FV Diefflen (5:5) auch noch die Mannschaft­en mit den meisten Fans in der Halle aufeinande­r.

Die Quierschie­der hatten sich bereits um 9.30 Uhr vor der heimischen Kult-Kneipe „Tante Emma“getroffen, die eigens zur Einstimmun­g auf das Masters für die Fans geöffnet hatte. Um 10.20 Uhr fuhr der erste von zwei Fanbussen nach Saarbrücke­n. Auch Manfred Maurer kam mit einem der Busse zur Saarlandha­lle – natürlich in einem der 300 T-Shirts, die sein Verein hatte anfertigen lassen. Darauf stand: „Wambe. Halle. Zusamme.“. Das Urgestein der Spvgg. Quierschie­d hatte schon die erste und einzige Teilnahme der „Wambe“am Endturnier erlebt, als die Sportverei­nigung im Endspiel dem FV Eppelborn mit 0:3 unterlag. „Ich war 1993 beim ersten Masters in Erbach dabei“, erzählt der 67 Jahre alte ehemalige Linksaußen. Maurer hat als Maschinenf­ahrer am Kraftwerk Weiher, dem Wahrzeiche­n neben dem Quierschie­der Sportplatz, gearbeitet. „Manne“hat seinem Heimatvere­in immer die Treue gehalten. Gestern erlebte er einen Höhepunkt der Vereinsges­chichte mit.

Nach 47 Qualifikat­ionsturnie­ren, zu denen 32 847 Zuschauer gekommen waren, kulminiert­e gestern bei der 25. Auflage der Masters-Wahnsinn nicht nur bei den roten Diefflern und den schwarz-weißen Quierschie­dern, die mit kleinen Fähnchen ausgestatt­et waren. Beide Fangruppen dominierte­n links und rechts die eine Seite der Halle. „Das ist eine geile Stimmung hier!“, sagte Werner Stättler, der zum ersten Mal beim Masters war. Der 62-Jährige aus Dudweiler, einer der im Saarfußbal­l berühmten vier StättlerBr­üder vom ASC Dudweiler, ergänzte mit einem Schmunzeln: „Vor Fastnacht ist das ideal, um die Fastnachts­stimmung einzuläute­n.“

Nach dem turbulente­n 5:5 im Spiel zwischen Titelverte­idiger Diefflen und Außenseite­r Quierschie­d wurde es etwas ruhiger – aber nicht lange. Denn auch die rotgekleid­eten Fans der SG Lebach-Landsweile­r waren lautstark. Nutzte nichts, sie waren schon nach ihrem zweiten Spiel ausgeschie­den. 5:5, 4:3 und 4:4 – bei den Quierschie­der Spielen wurde es dramatisch. Und während die Fans der Spvgg das von den Isländern bei der EM bekannten frenetisch­en Anfeuerung­sklatschen zeigten, wurde es auch bei den Diefflern laut. Die Mannschaft der sieggewohn­ten größten Fangruppe schied aber überrasche­nd im dramatisch­en Gruppenfin­ale durch ein 3:6 gegen Dillingen aus.

In den Halbfinals wurde es dann deutlich: Die Wiesbacher jubelten über ein 6:1 gegen Dillingen, Quierschie­d über ein 5:2 gegen Saar 05. Und obwohl die Quierschie­der das Finale gegen Wiesbach mit 2:4 verloren (siehe auch den Bericht auf Seite D 3), gewannen die Quierschie­der Fans und die Mannschaft eine Menge Sympathien beim Turnier in der Saarbrücke­r Saarlandha­lle.

Ausrichter SV Gersweiler war mit 170 Helfern im Einsatz. Organisati­onsleiter Frank Thielen, auch beruflich Masters involviert, freute sich „über ein sehr attraktive­s Turnier. Hervorrage­nd“. 170 Helfer des SV packten mit an. Ganz Gersweiler war beteiligt, die Helfer kamen auch von der Freiwillig­en Feuerwehr, dem Musikverei­n, und 60 Schüler des Saarbrücke­r Ludwigsgym­nasiums halfen auch mit. Andreas Schwinn, Geschäftsf­ührer des Saarländis­chen Fußball-Verbandes, freute sich, dass Spieler und Zuschauer die Futsal-Regeln im zweiten Jahr mittlerwei­le gut verstehen: „Es sind faire Spiele mit offenem Visier und vielen Toren, das ist super für die Zuschauer.“

„Ich bin mit dem FV Diefflen hier, weil ich Stürmer Chris Haase gut kenne. Es ist mein erstes

Masters, das ich miterlebe – super, wie toll

die Stimmung hier ist.“

„Ich bin als neutraler Zuschauer hier und bin begeistert von den Schiedsric­htern. Sie müssen hier wirklich etwas leisten – und sie machen es wirklich sehr

gut.“

„Ich war beim ersten Masters 1993 in Erbach,

als die Spvgg. Quierschie­d dabei war. Das war damals schon sehr schön und auch

ausverkauf­t. Die Atmosphäre hier in der Saarlandha­lle ist super – und die Quierschie­der Fans sind wieder die

besten.“

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