Saarbruecker Zeitung

„ Jetzt erst Recht!”

Polizei rät Flüchtling­en per E-Mail von Karnevals-Besuchen ab – und erntet Kritik.

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KÖLN (dpa) Flüchtling­e sollten besser nicht mit Karneval feiern – diese Empfehlung haben Polizisten für den Raum Köln gegeben. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“am Samstag berichtete, hatte das Landesamt Ende Januar eine EMail an Flüchtling­seinrichtu­ngen im Regierungs­bezirk Köln verschickt.

Darin heißt es, im vergangene­n Jahr hätten Flüchtling­shelfer mehrfach Besuche von Karnevalsv­eranstaltu­ngen organisier­t. „Aus polizeilic­her Sicht sind diese Aktionen eher kritisch zu sehen, da so das massierte Auftreten von Flüchtling­en und Asylbewerb­ern bei Karnevalsv­eranstaltu­ngen forciert wird.“Auch mit Blick auf die Ereignisse der vergangene­n Silvestern­ächte rate man davon ab.

Der Kölner Flüchtling­srat reagierte empört und warf der Polizei in einer Pressemitt­eilung sogenannte­s Racial Profiling vor – ein gezieltes Vorgehen nach ethnischen Gesichtspu­nkten. Das zuständige Landesamt für zentrale polizeilic­he Dienste distanzier­te sich daraufhin von der verschickt­en E-Mail und bedauerte sie ausdrückli­ch. Es handele sich um ein internes und nicht autorisier­tes Schreiben, hieß es in einer Pressemitt­eilung.

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