Saarbruecker Zeitung

Parteien uneinig über Zeitplan für kostenfrei­e Kitas

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SAARBRÜCKE­N (jos) Obwohl alle Landtagspa­rteien für die Abschaffun­g von Gebühren für Krippen und Kindergärt­en plädieren, könnten kostenfrei­e Plätze im Saarland weiter auf sich warten lassen. Denn die Finanzieru­ng der Beitragsbe­freiung ist umstritten. Die Grünen forderten gestern, die Gebühren für alle Kinderkrip­penund Kindergart­enjahre zunächst abhängig vom Einkommen der Eltern zu staffeln und dann spätestens ab 2020 ganz abzuschaff­en.

Nach Berechnung­en der Landesregi­erung würde die Abschaffun­g der Elternbeit­räge für Kindergärt­en das Land rund 50 Millionen Euro pro Jahr kosten. Werden zusätzlich auch für Kinderkrip­pen keine Gebühren erhoben, würde dies insgesamt rund 62 Millionen Euro im Jahr kosten.

Auch die SPD will in der kommenden Legislatur­periode die Gebühren für Krippen und Kitas Stück für Stück reduzieren (allerdings nicht einkommens­abhängig), um sie schließlic­h ganz abzuschaff­en (wir berichtete­n). Ab wann die Beitragsfr­eiheit gelten soll, ließ SPD-Fraktionsc­hef Stefan Pauluhn gestern offen. Auch die CDU gab gestern das „langfristi­ge Ziel“kostenlose­r Krippen und Kitas vor. Im Augenblick sehe er dafür allerdings keinen finanziell­en Spielraum, sagte CDU-Fraktionsc­hef Tobias Hans. Was in Zukunft möglich sei, ließ er offen. Auch Linke und Piraten sprachen sich für eine Gebührenfr­eiheit aus, beide schlugen zur Finanzieru­ng ein gerechtere­s Steuersyst­em vor.

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