Saarbruecker Zeitung

Erste Hilfe für Internetab­hängige

Ein neues Online-Portal der Universitä­tsklinik Tübingen will Betroffene­n aus der Sucht helfen.

- VON MARTINA KIND www. erstehilfe-internetsu­cht.de

SAARBRÜCKE­N Die Zahl der internetab­hängigen Jugendlich­en nimmt weiter zu. Mittlerwei­le sind rund 270 000 Nutzer zwischen zwölf und 25 Jahren süchtig, wie aus einer Studie der Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung (BzgA) hervorgeht. Ein neues Online-Portal soll Betroffene­n jetzt erste Hilfe leisten.

Die Adressdate­nbank erstehilfe­internetsu­cht.de ist ein Projekt des Universitä­tsklinikum­s Tübingen und wird vom Bundesmini­sterium für Gesundheit (BMG) gefördert. Die Datenbank, die aktuell rund 1000 Einträge enthält und laufend aktualisie­rt wird, soll junge Abhängige bei der Suche nach profession­eller Hilfe unterstütz­en. Neben der Orts- und Postleitza­hlensuche bietet die Seite auch wichtige Hintergrun­dinformati­onen über die Krankheit selbst und erklärt, wie Betroffene sie bekämpfen können. „Es ist wichtig, verständli­ch zu erklären, welche Hilfsmögli­chkeiten es überhaupt gibt – von der ambulanten Beratung und Therapie bis hin zur Tagesklini­k oder zum stationäre­n Klinikaufe­nthalt“, so Sara Hanke, Psychologi­n und wissenscha­ftliche Mitarbeite­rin des Projekts. Ein Selbsttest soll Nutzern zudem dabei helfen, das Ausmaß ihrer Abhängigke­it festzustel­len und gegebenenf­alls die notwendige­n Schritte einzuleite­n.

Mit Hilfe dynamische­r und lebendiger Inhalte, beispielsw­eise in Form eines Blogs, sollen „Betroffene jeden Alters und Hintergrun­ds“ erreicht und während ihrer Therapie begleitet werden, erklärt Hanke. Betroffene können die Seite auch jederzeit über ihr Smartphone oder Tablet abrufen.

Das Online-Projekt entstand im Rahmen des internatio­nalen Aktionstag­s „Safer Internet Day“, der jedes Jahr im Februar stattfinde­t. Ziel dabei ist es, junge wie erwachsene Internetnu­tzer für Sicherheit und Selbstkont­rolle zu sensibilis­ieren. Der Schwerpunk­t in diesem Jahr liegt bei Cyber-Mobbing.

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