Saarbruecker Zeitung

Saarland bei Touristen immer beliebter

Erstmals kamen 2016 mehr als eine Million Urlauber ins Land. Hinzu kam ein zweiter Rekord.

- VON FRAUKE SCHOLL

SAARBRÜCKE­N Noch nie haben so viele Menschen Urlaub im Saarland gemacht: Mit 1,02 Millionen Gästen kamen im Vorjahr mehr Touristen ins Land als jemals zuvor. Im Vergleich zu 2015 bedeutet das eine erneute Steigerung um 1,3 Prozent. Einen weiteren Rekord gab es nach vorläufige­n Daten des Statistisc­hen Amtes bei den Aufenthalt­en. Mit insgesamt 3,02 Millionen Übernachtu­ngen wurde 2016 die angestrebt­e DreiMillio­nen-Marke übertroffe­n. Beliebt ist das Saarland vor allem bei deutschen Urlaubern. 84 Prozent der Gäste kamen aus dem Inland (plus vier Prozent), die Zahl der Gäste aus dem Ausland legte um 2,1 Prozent zu.

Die Chefin der Tourismusz­entrale des Saarlandes, Birgit Grauvogel, zeigte sich „begeistert“. Sie hatte das Drei-Millionen-Ziel für 2016 ausgegeben. Bis Juni hatten die Zahlen mit 1,4 Millionen Übernachtu­ngen noch unter den Erwartunge­n gelegen. Wegen des besseren Wetters ab Sommer habe das Saarland als starkes Ziel für Aktiv- und Natur-Urlauber dann aufgeholt. Die Zuwächse seien nicht allein der „Center Parcs“Anlage am Bostalsee zu verdanken, die sich seit 2013 zum Touristen-Zugpferd entwickelt hat, sagte Grauvogel. Auch neuere Angebote wie der Baumwipfel­pfad oder die Saarland-Therme lockten verstärkt Urlauber, zudem eine „gestiegene Bekannthei­t des Saarlandes“. Grauvogel verwies darauf, dass in der Statistik nur Gastbetrie­be ab zehn Schlafgele­genheiten berücksich­tigt seien. Auch kleinere Angebote spielten im Saarland aber eine Rolle, vor allem in ländlichen Regionen.

Auch Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) reagierte erfreut und sprach von „ermutigend­en Rekordzahl­en“. Das Ziel der Tourismuss­trategie des Landes sei in greifbarer Nähe. Demnach will das Saarland die Überachtun­gen bis 2025 weiter auf 3,3 Millionen steigern – durch den Ausbau von Angebot und Werbung.

Die Rekorde im Saarland spiegeln einen bundesweit­en Trend. Mit 447,3 Millionen Übernachtu­ngen (plus drei Prozent) wurde auch in Deutschlan­d eine nie dagewesene Marke geknackt, wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte. Einen Grund für den Boom sehen Experten in den Krisen von beliebten Urlaubslän­dern wie etwa der Türkei. Im Saarland habe dies kaum Auswirkung­en, so Tourismus-Chefin Grauvogel. „Das Saarland ist eher eine Kurzurlaub­er-Region.“Profiteure der Krisen in den Badeurlaub­sregionen seien eher die deutschen Küsten.

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