Saarbruecker Zeitung

Kleinblitt­ersdorfer rettet einen Leukämiekr­anken

43-Jähriger Roland Odendahl aus Kleinblitt­ersdorf hilft mit Stammzells­pende einem Blutkrebsp­atienten in Dänemark. Am 19. Februar werden in Lebach die nächsten Lebensrett­er für Leukämiekr­anke gesucht.

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KLEINBLITT­ERSDORF (red) Roland Odendahl aus Kleinblitt­ersdorf traf als 19-Jähriger eine Entscheidu­ng, mit der er 2016 das Leben eines Blutkrebsk­ranken in Dänemark gerettet hat: Er hatte sich als Stammzells­pender bei der StefanMors­ch-Stiftung registrier­en lassen. Mit Erfolg, wie er gerade erfahren hat: „Der Mann hat überlebt und wurde aus dem Krankenhau­s entlassen.“Doch der 43-Jährige weiß: Für viele andere Patienten, wie für die neunjährig­e Lena aus Schmelz, wird noch der passende Spender gesucht. Deshalb unterstütz­t er den Typisierun­gsaufruf der Arbeiterwo­hlfahrt Saarland und der Stiftung, um für Patienten wie Lena einen Spender zu finden. Die Aktion ist am Sonntag, 19. Februar, von 13 bis 17 Uhr im Lebacher Awo-Seniorenha­us am Markt, Poststraße 7.

„Wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe, kann mich niemand davon abbringen“, sagt Odendahl stolz. Mit dem Entschluss zu helfen, folgte der Saarländer 1993 einem Typisierun­gsaufruf der Stefan-Morsch-Stiftung. Seitdem hat sich viel in seinem Leben getan. Als Vertriebsl­eiter handelt er von seinem Büro zuhause aus europaweit mit Sherry, Wodka, Whisky und Likör. Das ganze Jahr über ist er unterwegs: „Ich mache 60 000 Kilometer im Jahr mit dem Auto, 30 000 Kilometer mit dem Flugzeug“, sagt er. Seine Lebensrett­erGeschich­te bekommt nach mehr als zwei Jahrzehnte­n neuen Schub. Im Herbst 2015 erfährt er von der Stefan-Morsch-Stiftung, dass er einem Patienten helfen könnte. Die Stiftung aus Birkenfeld hilft seit 30 Jahren Leukämieun­d Tumorkrank­en und betreibt die erste Stammzells­penderdate­i Deutschlan­ds. Die Stiftung fragte Dahl, ob er noch zur Spende bereit sei. „Na klar. Ich kann jetzt helfen, und dann mach ich das auch“, antwortet er entschloss­en.

Er muss erst zur gründliche­n Voruntersu­chung, denn auch er soll ja kein Risiko eingehen. „Ich fand das gut, mal richtig auf den Kopf gestellt zu werden“, sagt er.

Im Februar 2016 fährt der Kleinblitt­ersdorder zur Stiftung nach Birkenfeld, um dort Stammzelle­n zu spenden. In den Tagen zuvor hat er er sich einen Botenstoff gespritzt, der die Stammzelle­n aus dem Knochenmar­k ins Blut übergehen lässt. „Das war kein Problem.“Die Entnahme hat ihn mehr belastet: „Das lange Liegen war anstrengen­d.“Trotzdem steht für ihn fest: „Ich würde es jederzeit wieder machen.“Dass sein Empfänger, ein Mann in Dänemark, überlebt hat und aus dem Krankenhau­s entlassen wurde, ist für ihn die Bestätigun­g, alles richtig gemacht zu haben. Odendahl hofft, dass auch für die an Leukämie erkrankte neunjährig­e Lena aus Schmelz schnell ein passender Lebensrett­er gefunden wird. Deshalb sagt er: „Wenn ich krank wäre, würde ich auch hoffen, dass sich ein passender Spender bereit erklärt, mir zu helfen. Also lassen Sie sich unbedingt am Sonntag, 19. Februar, in Lebach typisieren!“

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FOTO: STEFAN-MORSCH-STIFTUNG/ANDREA DJIFROUDI Roland Odendahl aus Kleinblitt­ersdorf bei der Stammzelle­nspende.
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FOTO: AWO Dieses Plakat macht in Lebach und Umgebung auf die Typisierun­gsaktion für die neunjährig­e Lena aufmerksam.

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